Der Brauch des Törggelens reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück – eine gelebte Tradition, die bis heute fest im Südtiroler Herbst verankert ist. Vor allem entlang der Weinstraße und im Eisacktal, also dort, wo der Wein zuhause ist, wird im Herbst nach der Lese und dem Pressen der ersten Trauben ausgiebig geschmaust. Früher luden die Bauern ihre Erntehelfer zu einer zünftigen Marende ein, bei der der sogenannte Suser – frischer, noch unvergorener Traubensaft – und der erste Jungwein verkostet wurden. Diese genussvolle Tradition lebt weiter und wird heute in zahlreichen Buschenschänken und Hofbetrieben liebevoll gepflegt.
Von Anfang Oktober bis Ende November heißt es wieder: einkehren, genießen und gesellig beisammensitzen. Halten Sie Ausschau nach einem Strauß mit rotem Band an der Haustür – dieser kennzeichnet Betriebe, die die Qualitätskriterien der Marke Roter Hahn erfüllen und zum Törggelen nach alter bäuerlicher Art einladen. Hier empfängt man Sie zum gemütlichen Beisammensein und Genießen. Südtiroler Schmankerl und feine Jungweine schmecken selten so gut, wie zur Törggelezeit.
Übrigens: Wer glaubt, der Begriff Törggelen stamme vom „Torkeln“, der irrt. Tatsächlich geht er auf das lateinische torquere zurück, was so viel wie „drehen“ oder „winden“ bedeutet – und sich auf die hölzerne Weinpresse bezieht, mit der früher die Maische gepresst wurde.