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Reisebericht: Von Kaltern an den Gardasee

Wandern zwischen alpinem Flair und italienischer Leichtigkeit

Majestätische Bergkulissen, mediterranes Flair und die warme Spätsommersonne – die Wanderreise von Kaltern zum Gardasee vereint alpine Landschaften mit südländischem Lebensgefühl und wird so zu einem besonders abwechslungsreichen und vielseitigen Aktiverlebnis.

Gemeinsam mit Freunden, die ebenso gerne in den Bergen unterwegs sind wie ich, mache ich mich Mitte August voller Vorfreude auf nach Südtirol. Was uns erwartet, ist eine Tour voller landschaftlicher Kontraste und kulinarischer Genussmomente. Gerne nehme ich Sie mit auf meine unfassbar schöne Reise von Kaltern bis an den größten See Italiens.

Das Beste aus zwei Welten

Das Wichtigste zuerst: Was macht die Wanderreise von Kaltern zum Gardasee so besonders? Imposante Gebirgsketten, zünftige Traditionsküche und bunte Obstgärten treffen auf sanfte Weinberge, Olivenhaine und Dolce Vita. Diese einzigartige Kombination verleiht der Tour einen Charakter, den man in dieser Form kaum anderswo findet.

Jede einzelne Etappe hält ihre Highlights bereit: Der abwechslungsreiche Weg führt zu den schönsten Postkartenmotiven der italienischen Seenlandschaft, in die eindrucksvolle Bergwelt Südtirols und des Trentino, vorbei an verschlafenen Dörfern wie aus dem Bilderbuch und zu ursprünglichen Rifugios, in denen köstliche Schmankerl nach überlieferten Rezepten serviert werden.

Blick auf die Weinhügel in Kaltern

Zwischen Trauben, Gipfeln und Hüttengenuss

Schon auf den ersten Metern wird mir bewusst, dass der Spätsommer eine besonders schöne Zeit ist, um nach Südtirol zu kommen. Die Erntezeit steht kurz bevor, und die Landschaft zeigt sich von ihrer üppigsten Seite. An den Rebstöcken hängen die saftigsten roten und weißen Trauben, bereit, bald zu edlen Qualitätsweinen verarbeitet zu werden. Auch die Apfelbäume tragen reife Früchte – so verlockend, dass man am liebsten eine pflücken und für die Wanderpause mitnehmen möchte.

Der Anreiseort Kaltern liegt am tiefblauen Kalterer See und behält seinen typischen Südtiroler Charakter, wie man ihn sich besser kaum wünschen könnte: mediterran und doch alpin.

Unsere erste Etappe von Kaltern nach Coredo führt uns gleich hoch hinaus. Ganz entspannt fahren wir mit der historischen Mendelbahn, die uns in die Nonsberger Alpen bringt. Das strahlend blaue Kaiserwetter und die sportliche Ambition zum Auftakt unserer Reise motiviert uns dazu, spontan ein paar zusätzliche Höhenmeter einzuplanen, ein wenig von der geplanten Route abzuweichen und erst nach einem Gipfelanstieg hinab nach Coredo zu wandern. Ein großer Vorteil der individuellen Wanderreisen von Eurohike: Hier wandern Sie in Ihrem Rhythmus und vollkommen flexibel, sodass Sie die vorgesehene Route vor Ort nach Lust und Laune anzupassen können, wenn ein Abstecher zu einem Gipfel entlang des Weges einfach zu verlockend ist, um am Wegweiser vorbeizuwandern.

Unser Ziel: Der Monte Roen, mit 2.116 Metern und gleichzeitig die höchste Erhebung des Mendel-Gebirges sowie Teil der Nonsberggruppe, die das Südtiroler Unterland vom Trentino trennt. Unterwegs stärken wir uns in der Malga di Romeno, eine regionstypische Berghütte. Ich entscheide mich für Strangolapreti, würzige Spinatknödel nach Trentiner Art, serviert mit kräftigem Trentino-Grana. So muss Südtirol schmecken!

Der Aufstieg zum Monte Roen ist zwar stellenweise etwas steiler, doch auf den breiten Wegen gut zu bewältigen – vorausgesetzt, man bringt eine solide Grundkondition mit. Oben angekommen werden wir reich belohnt: Ein 360-Grad-Panorama, an dem man sich kaum sattsehen kann, erwartet uns hier. Mein Blick schweift von den Dolomiten über die Brenta- und Adamello-Gruppe bis zum Ortler-Gebiet. Der lange Abstieg hinunter nach Coredo erfordert nochmal etwas Ausdauer – am Ende des Tages haben wir rund 30 Kilometer und über 1.000 Höhenmeter in den Beinen. Müde, aber erfüllt von den Eindrücken dieses Wanderauftakts, erreichen wir das wunderschön gelegene Hotel Miraval im charmanten Ort Coredo.

Auch die Eurohike-Originalroute von Kaltern nach Coredo ist absolut empfehlenswert. Meine Kollegin Elisabeth war kurz vor mir auf dieser Strecke unterwegs – ihre Eindrücke und Erlebnisse schildert sie ausführlich in ihrem Reisebericht.

Wanderin am Monte Roen in Südtirol
Auf zum Molvenosee

Ein neuer Wandertag beginnt – und wie! Nach einem wunderbaren Frühstück erwartet uns unser sympathischer Gästebetreuer Alessandro bereits in der Hotellobby. Mit dem Eurohike-Bus bringt er uns in das kleine, beschauliche Örtchen Spormaggiore – dem Ausgangspunkt unserer heutigen Etappe.

Zu Beginn begleiten uns endlose Reihen von Apfelbäumen. Der Weg führt uns bald in einen breiten Waldpfad hinein, und wir betreten den Naturpark der Brenta-Dolomiten. Auf ruhigen, einsamen Wegen steigen wir stetig bergauf in Richtung Cavedago. Hier steht ein kleines Kirchlein, das mir besonders ins Auge fällt. Es liegt zwar „nur“ auf etwa 900 Metern, doch der Ausblick ins Val di Non ist wirklich schön.

Weiter geht es durch den Kiefernwald, stetig bergauf, bis wir schließlich auf einen Forstweg stoßen, der uns in Richtung Molvenosee führt. Und dann ist er da – dieser magische Moment: Die Bäume lichten sich, und wie aus dem Nichts eröffnet sich ein Blick auf den türkisblauen Molvenosee, fast wie aus der Vogelperspektive. Ich entdecke einen kleinen Panoramaplatz und genieße den wunderbaren Ausblick.

Der Abstieg bringt uns schließlich hinunter in den lebendigen Ort Molveno, der mich sofort begeistert. Wie konnte es nur sein, dass ich vorher noch nie vom Molvenosee oder diesem charmanten italienischen Ort zu Füßen der Brenta-Dolomiten gehört hatte?

Genussmomente im Trentino

Zahlreiche Genussmomente begleiteten mich auf meiner Reise durch das Trentino und ich muss sagen, ich habe selten so gut gespeist wie auf dieser Wanderreise: deftig-alpin trifft auf mediterran-leicht. Auf den Rifugios entlang des Weges werden schmackhaftte Knödelvariationen und herrliche Gerichte mit Polenta und Wild serviert, weiter südlich kommen feine Pastagerichte und fangfrischer Fisch auf den Teller. Eine Region zum Genießen – ehrlich, bodenständig und überraschend vielseitig.

Auf spektakulären Pfaden durch die Brenta-Dolomiten

Gestern noch vom Strandbad am Molvenosee aus bestaunt – heute mittendrin: Es geht hoch hinaus in die Brenta-Dolomiten. Zwar meint es das Wetter diesmal nicht ganz so gut mit uns wie an den vergangenen Tagen, doch das hält uns nicht davon ab, die geplante Rundwanderung anzutreten.

Mit der Seilbahn fahren wir hinauf ins Berggebiet von Pradel. Der Höhenweg ist absolut empfehlenswert: abwechslungsreich, landschaftlich beeindruckend und spektakulär, da sich die schmalen Pfade direkt an die Felswände schmiegen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf diesem Abschnitt gefragt, doch alle Passagen, an denen der Weg schmäler verläuft, sind gut mit Stahlseilen gesichert.

Beim Abstieg ins Tal legen wir eine wohlverdiente Pause in der Baita Ciclamino ein – einer gemütlichen Hütte mit herrlicher Aussicht. Die dort servierten Panini gibt es in unzähligen Variationen und werden mit spürbar viel Liebe zubereitet. Ein perfekter Abschluss für eine rundum gelungene Tour, bevor es zurück ins Tal geht.

Wanderer in den Brenta-Dolomiten

Von den Bergen zum größten See Italiens

Die letzte Tagesetappe steht bevor. Morgens geht es per Transfer ins Lomasontal, einem Naturschutzgebiet mit beeindruckender Landschaft. Zur Rechten begleitet uns ein imposanter Gebirgszug, während wir auf einem teils steilen Pfad hinauf zum Passo Calino steigen. Weiter geht’s zum Rifugio San Pietro, eine sehr schöne Berghütte, die zur Rast einlädt. Von hier aus eröffnet sich der erste Blick auf den Gardasee. Ein kleines Highlight, mit dem ich so früh an diesem Tag gar nicht gerechnet hatte. Der Abstieg vom Rifugio San Pietro gefällt mir besonders gut. Schritt für Schritt wird die Umgebung spürbar mediterraner: Eben noch umringt von einer faszinierenden Bergwelt begleiten mich jetzt Weinreben und Olivenhaine. Inmitten dieser Atmosphäre liegt das Dorf Canale di Tenno, das seinen mittelalterlichen Charakter bis heute bewahrt hat. Schließlich erreichen wir den Ort Varone, von dem aus wir mit dem Bus nach Riva del Garda fahren.

Ich habe Riva del Garda schon mehrmals besucht und immer wieder komme ich gerne hierher zurück. Die charmanten Altstadtgassen, die vielen kleinen Lokale und die beeindruckende Bergkulisse im Norden des Sees machen diesen Ort einfach besonders.

Schon vor der Reise war mir klar: In Riva del Garda möchte ich noch ein bisschen länger bleiben, weshalb ich direkt eine Verlängerungsnacht gebucht habe – eine Entscheidung, die ich nur wärmstens empfehlen kann.

Am nächsten Tag entscheiden wir uns für eine Wanderung auf dem Ponale-Weg – einem der schönsten Panoramawege der Region. Der Einstieg liegt direkt in Riva, und schon nach wenigen Minuten eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf den Gardasee. Auch kulinarisch bleiben am Gardasee keine Wünsche offen: Bei köstlichen Spaghetti ai Frutti di Mare und einem guten Glas Wein lassen wir unsere Wanderwoche entspannt ausklingen.

Fazit

Von alpinen Gipfeln bis zum mediterranen Gardaseeufer – diese Wanderreise vereint landschaftliche Vielfalt, kulturelle Eindrücke und kulinarische Highlights auf einzigartige Weise. Jede Etappe hält besondere Ausblicke und Erlebnisse bereit, die mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.

Mein Lieblingsplatz

Sie ahnen es vielleicht schon – habe ich nicht eben erst vom Molvenosee geschwärmt? Tatsächlich: Mein Lieblingsplatz auf dieser Reise ist der kleine Panoramaplatz, an dem ich den See zum ersten Mal von oben sehen konnte. Was dieses Motiv so schön macht: Der Molvenosee liegt einem in seiner ganzen Farbenpracht zu Füßen, umringt von der traumhaften Bergkulisse. Zwei Serpentinen weiter unten wartet ein wunderschöner Rastplatz mit einem Holztisch, zwei Bänken und einem tollen Ausblick auf den Ort Molveno mit dem dahinerliegenden See. Perfekt, um eine Wanderpause einzulegen und den Augenblick zu genießen!

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