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Die Big Five der Alpen beim Wandern erkunden

Auf den Spuren eindrucksvoller Alpenbewohner
Steinbock in der Natur

Der Naturraum in den Alpen ist Sehnsuchtsort zahlreicher bewegungshungriger Wanderer und vor allem eines – Heimat einer unglaublich vielfältigen Alpenfauna. Ganze 30.000 Tierarten leben in den Alpen. Mit einer Gesamtfläche von etwa 200.000 km2 sind die Alpen das größte und höchste Gebirge in ganz Europa. Dieser eindrucksvolle Lebensraum, auch bekannt als „Alpenbogen“, erstreckt sich von Österreich bis nach Frankreich und die verschiedenen Klimazonen bieten unterschiedlichsten Tierarten ein Zuhause.

Steinbock in der Natur

Die bekannten „Big Five“ samt Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard gibt es nicht nur in Afrika, sondern auch im Alpenraum. Fünf der Tierbewohner in den Alpen möchten wir Ihnen heute vorstellen – die sogenannten „Big Five der Alpen“. Welche besonderen Lebewesen das sind und wo diese Tiere beheimatet sind, verraten wir Ihnen jetzt.

Das Murmeltier

Wenn man die Bezeichnung „Big Five“ hört, denkt man an große, starke und vielleicht sogar gefährliche Tiere. Dass die Größe hierbei jedoch keine Rolle spielt, beweist unser erster Alpenbewohner – das Murmeltier. Anzutreffen ist es nur im Sommer, denn es hält rund sieben Monate Winterschlaf. Bei großer Hitze bleiben Murmeltiere lieber in ihren unterirdischen Gängen, die bis zu drei Meter unter der Erde liegen. Aufgrund des mittlerweile wärmeren Klimas residieren sie in luftigeren Höhen zwischen 900 und 2.500 Metern. Als Begrüßung unter Artgenossen werden die Nasen aneinander gerieben. Verständigen können sich Murmeltiere mit einem im Kehlkopf erzeugten Schrei, der für uns Menschen wie ein Pfeifen klingt. Lauschen Sie also auf Ihrer nächsten Wanderung, wie beispielsweise rund um die Zugspitze, diesem Geräusch, denn möglicherweise ist ein Murmeltier gar nicht weit entfernt.

Murmeltier in den Alpen

Die Gams

Ein besonders guter Kletterer ist unser nächster Alpenbewohner, die Gams. Die spreizbaren Hufe und hartgummiartigen Sohlen ermöglichen den flinken Tieren auch steile Felswände hinaufzuklettern, oder gar an diesen entlangzuspringen. Ganze sechs Meter weit können Gämsen mit einem Sprung zurücklegen. Gelebt wird im Rudel und je nach Temperatur auf etwa 1.000 bis 3.500 Metern Höhe. Die Lebenserwartung liegt bei 15 bis 22 Jahren. Die sich vegetarisch ernährenden Tiere gelten generell als scheu und warnen sich im Ernstfall gegenseitig mit einem lauten Pfeifen. In den Sommermonaten ist ihr Fell rotbraun, im Winter hingegen dunkelbraun bis schwarz. Besonders typisch für Gämse sind ihre Hörner, die bis zu 32 cm lang werden können. Gämse leben im Alpenraum in Bayern, Österreich und in der Schweiz.

Gämse in den Alpen

Der Steinadler

Unser nächstes Lebewesen ist in den höheren Lagen der Alpen zu Hause – der Steinadler, auch als „König der Lüfte“ bekannt. Mit einer Flügelspannweite von rund zwei Metern zählt er zu den größten heimischen Greifvögeln. Besonders kennzeichnend für den Steinadler ist der gebogene, dunkelgraue Schnabel. Die Lebenserwartung beträgt bis zu 20 Jahre. Beim Bergwandern im Hochgebirge kann man das majestätische Kreisen der Steinadler mit etwas Glück über felsigem Gebiet beobachten, da sie die Thermik in diesem Bereich für den Segelflug nutzen können. In der warmen Jahreszeit jagt er hauptsächlich in höheren Lagen, im Winter auch in tiefergelegenen Gebieten. In Deutschland beispielsweise ist der Jäger nur noch in den bayerischen Alpen vorzufinden, in den österreichischen Alpen trifft man den Steinadler mit etwas Glück unter anderem in den Hohen Tauern oder im Karwendelgebirge an.

Nahaufnahme eines Steinadlers

Der Steinbock

Als besonders guter Kletterer und unangefochtener „König der Alpen“ gilt der Steinbock. Beinahe ausgerottet, konnte sich die Population der Steinböcke bis Ende des 19. Jahrhunderts wieder etwas erholen. Heute leben im gesamten Gebiet der Alpen rund 50.000 Steinböcke. Die Herdentiere sind hauptsächlich oberhalb der Baumgrenze auf bis zu 3.500 Metern Höhe anzutreffen. Gratkanten und Felswände sind ihr Lebensraum, in dem sie sich geschickt fortbewegen. Die markanten Hörner der männlichen Tiere wiegen bis zu zehn Kilo und werden circa einen Meter lang. Steinböcke sind unter anderem in Österreich, Süddeutschland, Italien, der Schweiz oder in Frankreich wie beispielsweise im Nationalpark Mercantour beheimatet und hauptsächlich in den frühen Morgenstunden auf Achse.

Steinböcke in der Wiese

Der Alpen- und Feuersalamander

Das letzte Tier im Bunde der „Big Five der Alpen“ ist der Alpen- und Feuersalamander. Diese Tierarten sind eher selten anzutreffen. Mit etwas Glück entdecken Sie den Feuersalamander talnah nach Regenwetter, an Seen oder Bächen, den Alpensalamander hingegen erst ab einer Höhe von rund 1.000 Metern. Visuell können Sie die beiden Tiere einfach unterscheiden: der Feuersalamander ist schwarz mit leuchtenden, gelben Flecken. Der Alpensalamander besticht durch seine schmalen Körper und ist zur Gänze glänzend schwarz. Beide können bis zu 15 cm lang werden. Die Tiere sind zwischen den Monaten April und Oktober besonders in der Dämmerung aktiv, das restliche Jahr verweilen sie unterirdisch in Winterstarre. Vielleicht haben Sie Glück und entdecken einen Alpen- oder Feuersalamander beim Wandern an Flüssen und Seen.

Feuersalamander in den Alpen

Beim Wandern die Alpenbewohner beobachten

Die Alpen sind eine Welt, die den Lärm des Alltags ganz rasch vergessen lassen. Zahlreiche Wanderer zieht es jedes Jahr aufs Neue in diesen Lebensraum, um die schönen Naturlandschaften zu genießen, eine wohltuende Auszeit zu erleben und die Besonderheiten der jeweiligen Region zu erkunden. Dazu zählen nicht nur die kulinarischen Besonderheiten, die schönen Wanderwege und landestypischen Unterkünfte – auch die Beobachtung der Tierwelt spielt beim Wandern in der Natur eine wichtige Rolle. Der Alpenraum gilt als ein besonders empfindliches Ökosystem und viele der Tierarten reagieren auf Störungen sensibel. Ganz egal ob im individuellen Wanderurlaub, beim Wandern mit Kindern oder im Wanderurlaub mit Hund – den tierischen Bewohnern sollte unbedingt die nötige Ruhe und eine entsprechende Fluchtdistanz eingeräumt werden. Mit einem Fernglas und etwas Geduld kann man auch aus der Distanz einen Einblick in das Tierleben erhalten, ohne diese in ihrem natürlichen Verhalten zu stören. Schließlich sollte dieser einzigartige Lebensraum noch lange erhalten bleiben, um das Überleben der wundervollen Tiere z

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