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Reisebericht: Geheimtipp Friaul

Geschäftsführerin Verena on Tour durch das kontrastreiche Friaul
Küstenweg nach Triest

Von den Alpen bis ans Meer! Schon der Titel unserer Wanderreise durch die italienische Region Friaul-Julisch Venetien lässt eine beeindruckende Vielfalt vermuten: von schroffen Bergen in den Julischen Alpen über die wilde Flusslandschaft des Tagliamento und die sanften Weinhügel des Collio bis hin zur geschichtsträchtigen Stadt Triest. Klingt traumhaft? Ist es auch! Begleiten Sie mich auf meiner Reise durch das wunderschöne Friaul.

Küstenweg nach Triest

Auf nach Bella Italia

Jedes Mal aufs Neue freue ich mich ganz besonders, selbst auf unseren Wander- und Radreisen unterwegs zu sein und den einzigartigen Charakter einer Region, die vielfältigen Naturlandschaften, die herzliche Gastfreundschaft in unseren Partnerunterkünften und die landestypische Küche zu entdecken und zu genießen. 

Mittlerweile ist es für mich zur schönen Tradition geworden, jährlich mindestens eine Wanderreise und eine Radreise aus unserem Programm selbst zu unternehmen. Viele unserer Klassiker kenne ich bereits: von der Alpenüberquerung am Fernwanderweg E5 über die traumhafte Trans Tramuntana auf Mallorca bis hin zum beliebten Rheinsteig.

In diesem Jahr fiel meine Wahl auf einen echten Geheimtipp: unsere Eurohike-Originalreise im Friaul. Eine Region, die abseits der großen Touristenströme liegt – und nicht nur landschaftliche Vielfalt, sondern auch zahlreiche Geheimtipps abseits der bekannten Wege bereithält. Bereits auf meiner Eurobike Radreise am Alpe-Adria-Radweg, lernte ich das Friaul auf zwei Rädern kennen, was meine Neugier auf unsere Wanderreise in dieser wunderbaren Region weckte.

Im Frühjahr 2025 war es dann so weit: Gemeinsam mit meinem Partner Walter machte ich mich voller Vorfreude auf in den charmanten Bergort Tarvis im Dreiländereck Österreich, Italien und Slowenien – dem Startpunkt unserer Reise.

Spektakuläre Gipfelüberschreitung und historische Altstädte

Es kann losgehen! Die eindrucksvolle Bergwelt der Julischen Alpen erwartet uns heute. Zunächst geht es auf den Monte Lussari, der auch als heiliger Berg bezeichnet wird und als beliebter Wallfahrtsort und Treffpunkt von Pilgern aus nah und fern gilt. Die ersten Höhenmeter überwinden wir gemütlich per Seilbahn. Am Weg zum Cima Cacciatore werden Wanderer reich belohnt: mit einem gigantischen Panorama auf die umliegende Berglandschaft der Karnischen und Julischen Alpen sowie auf die Karawanken. Bergsteiger können sogar den Gipfel erklimmen, für den seilversicherten Weg sollte man jedoch Erfahrung beim Wandern im alpinen Terrain mitbringen.

Gemütliche Einkehrmöglichkeiten gibt es bei der sehenswerten Kirche Santuario del Monte Lussari. Danach geht es bequem per Seilbahn hinunter ins Tal. Erfüllt von den vielen Eindrücken des Tages wandern wir einige Kilometer auf dem berühmten Alpe-Adria-Weg zurück nach Tarvis.

Mit großer Vorfreude blicken wir auf Tag 3 der Reise, denn eine beeindruckende Gipfelüberschreitung steht bevor. Schon der Etappenstart ist ein Highlight für sich: der mittelalterliche Ort Venzone. Wie Insider wissen, zählt Venzone zu den schönsten Dörfern im ganzen Land . Besonders prägnant ist die mächtige doppelte Ringmauer, die das Dorf umschließt, und zahlreiche geschichtsträchtige Bauten, deren Geschichte ins 14. Jahrhundert zurückgeht. Meine Empfehlung: Machen Sie einen kurzen Halt im Duomo di Sant' Andrea Apostolo. Eindrucksvoll zieren über 600 Jahre alte Fresken die Steinmauern des Domes.

Durch ein weißes Schottergebiet, die Rivoli Bianchi, steigen wir hinauf zum Gipfel des Monte Cumieli – ein Ort, der mich besonders beeindruckt. Eine riesige Tiefebene breitet sich vor mir aus, die scheinbar endlos bis ans Meer reicht. Diese Weite bildet einen unfassbar schönen Anblick und man kann bereits erahnen, welch eindrucksvolle Landschaften einen in den nächsten Tagen erwarten. Schließlich erreichen wir Gemona, einen malerischen Ort mit einem eindrucksvollen mittelalterlichen Zentrum.

Der nächste Tag beginnt mit einem gemütlichen Spaziergang durch die historische Altstadt von Gemona, ehe die Route zurück in die Berge führt. Entlang der Flanke des Monte Cuarnan wandern wir über einen alpinen Höhenweg bis zum Gipfel. Die Strada Panoramica macht ihrem Namen wirklich alle Ehre, denn hier eröffnet sich ein wunderbarer Ausblick auf die Tiefebene des Tagliamento, einem der letzten wilden Flüsse der Region. Der Anstieg zum Gipfel des Monte Cuarnan ist eine Fleißaufgabe für all jene, die eine gute Kondition und Bergerfahrung mitbringen. Auf unserer Standard-Route wandert man bis zum Panoramaplatz und von dort über die Almlandschaft wieder ins Tal nach Gemona. Bei Bestbedingungen und strahlendem Kaiserwetter entscheiden wir uns für den Aufstieg, wo ein traumhaftes Panorama jede Anstrengung vergessen lässt. Nach dem Abstieg nach Gemona gönnen wir uns ein hausgemachtes Gelato in einer der traditionellen Eisdielen.

Danach geht’s per Bahn nach Udine, eine Kulturstadt voller Sehenswürdigkeiten und mit einem quirligen Zentrum. Auf der Piazza Matteotti herrscht geschäftiges Treiben und Urlaubsstimmung – der perfekte Ort für ein gutes Glas Friulano. Der einzigartige Charakter italienischer Städte verleiht Wanderreisen in Italien einen zusätzlichen Charme. Beim Flanieren durch die verwinkelten Gassen und Gustieren in den kleinen Restaurants kann man so richtig in das berühmte dolce far niente eintauchen. Bei einer Erkundungstour durch Udine, empfehle ich, einen Halt bei der Chiesa di San Giacomo, der Piazza Libertà und dem Dom Santa Maria Annunziata zu machen.

Cuarnan Höhenweg in Friaul

Von grünen Hügeln, feinen Weinen und dem türkisblauen Isonzo

Versteckte Schätze voller Natur und Kultur entdecke ich auf dem Weg von Udine nach Gradisca. Die Region steckt voller Kontraste: Von den majestätischen Alpen wandelt sich die Landschaft, je weiter wir in den Süden kommen, in hügelige Weinberge. Auf einem historischen Pfad geht es auf den Monte Quarin zu einem wunderschönen Rastplatz. Schon hier eröffnen sich Blicke auf die bekannte Weinbauregion des Collio, charakterisiert durch sattgrüne Weinreben und verträumte Dörfer.

Wo Wein wächst, lässt es sich nicht nur gut genießen, sondern auch wunderbar wandern. Wir streifen durch schier endlose Rebzeilen und erspähen in der Ferne bereits die ersten italienischen Landhäuser – ein besonders schöner Anblick, der einen voll und ganz ins mediterrane Lebensgefühl versetzt.

Weingläser mit verschiedenen Weinen

Weinkenner aufgepasst

Friulano, Ribolla Gialla, Pinot Grigio und Sauvignon, aber auch hervorragende Rotweine mit Merlot-Trauben werden hier angebaut und warten darauf, als Begleitung zu einem herrlichen Pasta-Gericht verkostet zu werden. Die weißen Trauben sind ganz klar die Protagonisten dieser Weingegend, tragen das Siegel DOC Collio und werden auch als „das gelbe Gold des Collio“ bezeichnet.

 

Wir lassen die Weinberge hinter uns und wandern durch ein Naturschutzgebiet, vorbei an Kornfeldern mit leuchtend roten Mohnblumen, bis wir schließlich das landwirtschaftlich geprägte Dorf Farra an den letzten Vorsprüngen des Collio erreichen. Der Übernachtungsort Gradisca d’Isonzo liegt am türkisblauen Isonzo-Fluss und lädt mit seiner charmanten Altstadt zu einem Spaziergang ein – geprägt von venezianischer Architektur und den Einflüssen Leonardo da Vincis.

Wer auf einer unserer Wanderreisen in Slowenien unterwegs war, kennt diese Farbtöne bereits. Richtig! Der Isonzo ist in Slowenien besser bekannt als Soča, entspringt im Nordwesten Sloweniens und schlängelt sich bis nach Italien.

Wanderung von Udine nach Granisca

Die Wanderreise durch Friaul-Julisch Venetien hat mich mit ihrer Vielfalt überrascht: eine perfekte Kombination aus alpinen Abenteuern, mediterranem Lebensgefühl und kulinarischem Hochgenuss – ein Geheimtipp, den ich jedem ans Herz legen kann.

Verena Sonnenberg

Verena Sonnenberg

Geschäftsführerin Eurohike

Mit traumhaftem Tiefblick die Küste entlang

Endlich geht’s ans Meer! Nach einer gemütlichen Bahnfahrt erreichen Walter und ich die Küste und wandern entlang gewundener Küstenwege mit umwerfenden Blicken weit hinaus aufs Meer Richtung Triest, dem letzten Stopp meiner Reise. Hier empfängt uns die Adria, die sich an dieser Stelle von ihrer schönsten Seite präsentiert. Bereits vom Küstenweg aus kann man einen Blick auf Triest und die riesigen Schiffe im Hafen erhaschen.

Wir entscheiden uns für einen Abstecher zum bekannten und besonders eindrucksvollen Schloss Miramare, einer optionalen Route in unserem Routenbuch. Das geschichtsträchtige Schloss ist ein prächtiges Anwesen, das in der Zeit der Habsburgermonarchie erbaut wurde und als Sommerresidenz für Monarchen diente. Ein Besuch des imposanten Schlosses mit seinen weitläufigen Gärten ist sehr empfehlenswert. Zurück auf der Standardroute geht es über die neapoletanische Straße, die spektakulär in den Fels gesprengt wurde, zur Station der historischen Straßenbahn, mit der wir gemütlich in die Hafenstadt Triest fahren. Für eine wohltuende Abkühlung nach der Wanderetappe hat mir Christina aus unserem Produktmanagement einen Geheimtipp mitgegeben: die legendäre Badeanstalt „El Pedocin“ in einer geschützten, vom offenen Meer abgetrennten Zone. Hier kann man es den Einheimischen gleichtun und sich im kühlen Nass erfrischen. Triest hat unglaublich viel Sehenswertes zu bieten: den großen Hafen, die Piazza Unità d’Italia, die Mole Audace sowie zahlreiche nette Lokale und Cafés, die zum Verweilen und Genießen einladen.

Wanderer im Friaul

Hier bleibt man gerne noch eine weitere Nacht und ich wir freuen uns, dass in Triest gleich zwei Übernachtungen eingeplant sind. Am letzten Wandertag der Reise steht eine Rundwanderung im Naturschutzgebiet Val Rosandra, 10 Kilometer von Triest entfernt, auf dem Programm. Die felsige Karst-Region nahe der Grenze zu Slowenien besitzt ihren ganz eigenen Charme. Das Naturschutzgebiet ist ein abgelegenes Tal, ruhig und abseits der Massen ein echter Geheimtipp. Hier trifft man auf steile Felsen aus weißem Kalkgestein, schroffe Flanken und anspruchsvolle Höhenwege.

Auf einem Abschnitt der ehemaligen Bahntrasse geht es ins Dorf Drage, von dem aus wir auf dem Grat des Monte Stena wandern. Angekommen am Gipfel kommen wir in den Genuss eindrucksvoller Fernblicke übers Meer bis nach Slowenien. Das Rifugio Premuda – die am niedrigsten gelegene Alpenvereinshütte, nur 80 Meter über dem Meeresspiegel – lädt zur gemütlichen Einkehr, bevor wir den Rückweg nach Triest antreten und den Tag im Hafen bei einem guten Glas Wein ausklingen lassen.

Rundwanderung im Val Rosandra

Genussmomente und Dolce Vita

Was Italien neben den wunderbaren Pfaden für Wanderer so attraktiv macht, ist für mich ganz eindeutig die ausgezeichnete italienische Küche. Zahlreiche Gaumenfreuden durften wir auf unserer Route durch das Friaul genießen, sodass diese Reise für uns nicht nur landschaftlich und kulturell, sondern auch kulinarisch zu einem Highlight wurde – ein perfektes Gesamtpaket, wie ich finde. Die Region bietet Köstlichkeiten für jeden Geschmack.

Von echter Holzofenpizza, Fettuccine mit aromatischen Steinpilzen und süßlich-mildem Prosciutto di San Daniele in unterschiedlichen Variationen bis hin zu typisch friulanischer Buchweizenpasta mit Kalbsbolognese – einfach himmlisch! Und wenn die Sonne bei einem Aperol Spritz oder einer Kugel hausgemachten Gelatos am Horizont untergeht, dann kann der Tag wirklich nicht mehr besser werden.

Küstenweg nach Triest

Fazit

Die Wanderreise durch Friaul-Julisch Venetien war ein eindrucksvolles Erlebnis voller landschaftlicher, kultureller und kulinarischer Höhepunkte und einer außergewöhnlichen Vielfalt. Die mit Liebe zum Detail ausgewählten Etappen führen durch wenig bekannte, aber umso faszinierendere Gegenden – ein wahrer Geheimtipp für Wanderfreunde. Walter und ich sind uns einig: Für uns war diese Reise ein gelungenes Gesamtpaket aus Aktivurlaub, kulturellen Entdeckungen und genussvollen Momenten. Wer Italien von einer ursprünglichen Seite kennenlernen möchte, ist auf dieser Tour genau richtig. Für uns steht fest: Wir kommen wieder!

Mein Lieblingsplatz

Mein Lieblingsplatz liegt hoch über der Küste, auf dem Weg von Duino nach Triest. Hier befindet sich ein Aussichtsturm, vom dem aus sich ein atemberaubendes Panorama eröffnet: die Weite der Adria, das Schloss Miramare und die Stadt Triest in der Ferne. Die sonnige Plattform ist der perfekte Ort für ein gemütliches Picknick. Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen, haben wir es uns an einem schattigen Plätzchen unter duftender Machhie gemütlich gemacht und genossen frische Focaccia mit Auberginen vom örtlichen Bäcker – einfach herrlich!

Sehnsucht nach Italien?

Die Vorfreude auf eine Wanderreise in Italien hat Sie gepackt? Dann lassen Sie sich von unseren Reiseexperten inspirieren. Zahlreiche weitere Reiseberichte zu Wanderreisen in Italien finden Sie auf unserem Blog.

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