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Rund um den Gardasee wandern - Teil 2

Entstehung unserer neuen Wanderreise rund um den größten See Italiens
Wanderin am Punta Larici am Gardasee

Bereits in Teil 1 ihres Blogbeitrages berichtet uns Christina aus dem Produktmanagement von ihren unvergesslichen Eindrücken im Zuge der Erarbeitung der Wanderreise rund um den Gardasee

Nachdem Sie die malerischen Pfade im alpinen Norden und der eleganten Lombardei erkundet hat, führt sie ihr Weg nun auf der Ostseite des Sees wieder Richtung Trentino. Mediterrane Landschaften und die imposanten Wege entlang der Flanken des Monte Baldo begleiten sie nordwärts bis nach Riva del Garda.

Wanderin am Punta Larici am Gardasee

Der liebliche Südosten

Auf zur Rocca di Garda

Zum Wandern lädt die flache Südküste des Gardasees eher weniger ein – hier dominieren weite Anbauflächen und asphaltierte Straßen. Ideal fürs Rad, aber weniger zum Wandern geeignet. Also steige ich aufs Schiff und setze über zur Ostseite, dorthin, wo die berühmten Orte liegen – die sogenannten „Perlen des Gardasees“: Bardolino, Lazise und Co. Hier beginnt das pure Genusswandern: flach, sonnig und immer direkt am Wasser entlang. Es gibt unzählige Badestellen, zahlreiche nette Lokale und ja, hier trifft man auch einigeTouristen an. Ich spaziere weiter am Ufer, vorbei an Cocktailbars mit Strohschirmen, kleinen Riesenrädern und sommerlichem Trubel.

Nur flach am Ufer entlangzulaufen, wird mir irgendwann zu eintönig, also erkunde ich einen Weg, der in die Hügel oberhalb des Sees führt. Der Anstieg ist schweißtreibend, und es dauert eine ganze Weile, bis ich endlich den versteckten Durchgang zwischen zwei Campingplätzen finde, der mich auf den richtigen Weg bringt. Oben angekommen, empfängt mich kühler Wald, und ich erreiche schließlich die Anhöhe der Rocca di Garda. Der Blick von hier oben ist einfach atemberaubend: Wie von einer Kanzel aus überblicke ich den Gardasee – im Süden die langen Badestrände, von denen ich hergekommen bin, im Norden der Ort Garda mit dem Monte Luppia.

Ausblick Rocca di Garda

Ruheplätze am Gardasee

Ich genieße die bezaubernde Stille bei einem Abstecher zum Kloster. Hier oben kommt kaum jemand kommt vorbei. Im Klosterladen begrüßt mich ein freundlicher Mönch, erlaubt mir einen Blick in die Kirche und lädt mich ein, mich in aller Ruhe umzusehen. Weiterwandern kann man hier zwar nicht, aber dieser Moment der Stille tut gut. Nun bin ich von der Kraft der Natur und des Waldes energiegeladen und trete den steilen Abstieg nach Garda an. Ein schmaler Karrenweg und Stufen führen mich hinab – und dann, ganz plötzlich, stehe ich wieder vor dem Hotel. Der Sprung in den großen Pool sorgt für wohltuende Erfrischung. Was für ein Tag!

Ein paar Tage bleibe ich zur Erkundung der Gegend hier. Um die allerschönsten Routen für unsere Eurohike-Gäste zu finden, gehe ich gerne die Extrameile, denn ich möchte Wege abseits der ausgetretenen Pfade anbieten. Einige Wegführungen finde ich sofort, manchmal stehe ich vor verschlossenen Gattern oder Toren und manchmal muss ich umdrehen. Immer wieder bleibe ich stehen, werfe einen Blick auf die Karte, überlege neu. Ich laufe kreuz und quer – denn nur, wenn ich alles ausprobiere, kann ich auch wirklich wissen, ob ein Weg schön ist.

Selbst wenn ich umkehre, ist das kein Rückschritt – im Gegenteil: Auch das Aussortieren ist auch eine Art, voranzukommen. Und immer wieder stoße ich auf traumhaft schöne Orte – so überraschend und stimmungsvoll, dass mein Herz jedes Mal einen kleinen Hüpfer macht. Und ich freue mich riesig, wenn ich wieder eine tolle (Teil-)Etappe erarbeitet habe. Wenn ich dann am Abend zurück bin, ist der Tag aber noch lange nicht vorbei: GPS-Daten sichern, Notizen sortieren, Fotos durchsehen – und natürlich die nächste Etappe planen.

Weinberge in Bardolino
Panorama am Monte Brione

Rund um den Gardasee wandern

Die Wanderreise rund um den größten See Italiens führt durch drei Regionen: vom alpinen Trentino im Norden geht es südwärts entlang der Riviera der Lombardei, weiter durch Venetien und schließlich über die Region des Monte Baldo zurück in den Norden – immer begleitet vom Blick auf den glitzernden See.

Monte Baldos Flanken

Faszinierende Bergwelten

Langsam nähere ich mich wieder dem nördlichen Teil des Gardasees und mit jedem Schritt wird die Landschaft alpiner, steiler, felsiger, höher. Ich versuche es mit einem lokalen Wanderweg, den ich auf der Karte entdeckt habe. Dieser führt zu einer abgelegenen Einsiedelei hoch oben in den Flanken des Monte Baldo. Der Pfad schlängelt sich in scheinbar unendlich vielen Serpentinen nach oben – auf altem Steinpflaster, das einst von Bauern und Lasttieren begangen wurde. Menschen begegne ich hier kaum. Für die meisten Badeurlauber ist dieser Weg zu abgelegen, zu hoch, zu einsam. Aber genau das gefällt mir so sehr daran. Oben angekommen erwartet mich zwar keine Einkehr, aber dafür eine Rastbank und ein atemberaubender Blick: Graue schroffe Felszacken ragen über das grüne Blätterdach hinaus. Die Szenerie erinnert fast an tropischen Wald oder an die Einsamkeit der Anden – mit dem belebten Gardaseeufer hat das hier kaum noch etwas zu tun. Ich setze meinen Weg fort und quere die Flanken der Berge. An der Gondelstation bin ich plötzlich wieder in der Zivilisation: Restaurant, Parkplatz, Menschen und die Seilbahn. Ich schwebe mühelos zum See hinab nach Malcesine. Unten empfängt mich der charmante Urlaubsort mit seinem eindrucksvollen Kastell, Sommerwärme, Cafés und einem kleinen Badestrand. Auch hier ist es einfach traumhaft schön!

Bergpanorama beim Abstieg vom Monte Baldo

Noch bleibt etwas Zeit, und ich nutze sie für die Erkundung einer Runde, die für schlechtes Wetter oder müde Beine besser geeignet ist als der weite Aufstieg in die Berge. Direkt ab Malcesine wandere ich auf dem Sentiero dei Capitelli über schmale steingepflasterte Wege, die einst als Saumpfade dienten. Der Pfad schlängelt sich hinauf zum Aussichtspunkt bei der Madonna dell'Accoglienza, was so viel bedeutet wie „Madonna der Gastfreundlichkeit“ – einer beeindruckenden Statue, die hoch über dem Ort wacht.

Weiter geht’s bergauf in die Wälder, bis ich wieder auf den Höhenweg und somit die Eurohike Standard-Route stoße, die zur Bergstation der Seilbahn zurückführt. Doch weil ich einfach so neugierig bin, wie der Wanderweg ins Tal verläuft, steige ich zu Fuß weiter ab. Und es hat sich gelohnt: Man könnte die kürzere Runde auch ohne Seilbahn auf alten Saumpfaden mit traumhafter Aussicht ganz zu Fuß bewältigen. Am Ende der vielen Erkundungsgänge oberhalb von Malcesine kann ich mich gar nicht mehr entscheiden was am schönsten ist.

Sentiero dei Capitelli am Gardasee
Hotel Villa Dirce in Limone Sul Garda

Schon gewusst?

Ab 2026 gibt es unsere Wanderreise rund um den Gardasee auch mit Charme: in echten Wohlfühl-Unterkünften mit dem gewissen Extra an Service und Komfort. Genießen Sie lokale Köstlichkeiten, mediterrane Atmosphäre und wohltuende Erfrischung im Pool mit Blick auf den See.

Auf ins Trentino

Spektakuläre Pfade am Gardasee

Eine Etappe fehlt mir noch – und ich weiß genau, wohin es gehen soll: auf den berühmten Busatte-Steig. Ein abenteuerlich in den Felsen gebauter Steig, über Stufen, Brücken und Stege, die sich fast senkrecht über dem Gardasee entlangschlängeln. Ursprünglich wurde dieser Steig nicht für Wanderer, sondern zur Sicherung der steilen Hänge, als Forst- und Brandschutzmaßnahme errichtet. Ohne ihn wären diese Berghänge überhaupt nicht zugänglich.

Ich steige an der Bushaltestelle aus – und frage mich erst einmal: Wo soll ich da hochgehen? Kein Schild, kein Hinweis, nichts. Also wieder der Blick auf die Karte, ein bisschen Suchen, ein kleiner Durchschlupf durch die Büsche und siehe da: Weiter oben wird der Weg breiter und führt mich steil hinauf zu einer Schotterstraße, wo mich endlich auch Wegweiser bestätigen, dass ich richtig bin. Schon nach kurzer Zeit erreiche ich den Einstieg zum Busatte-Steig. Gut, dass ich schwindelfrei bin und Tiefblicke mag, denn der Weg verläuft tatsächlich steil über Stufen entlang der Felsen. Aber keine Sorge: Alles ist hervorragend gesichert, man kann sich ganz auf die Ausblicke konzentrieren – und die sind wirklich atemberaubend. Einige Auf- und Abstiege sind fordernd, aber ich bin so begeistert von dieser faszinierende Weganlage, dass ich die Anstrengung eigentlich gar nicht merke. Am Ende des Steigs beginnt ein gemütlicher Naturlehrpfad, wo es sich schön flach weiterwandern lässt. Und schon bald taucht Riva del Garda wieder auf. An der Bar Busatte ist es Zeit für einen Espresso.

Busatte Steig am Gardasee

Zurück nach Riva del Garda

Ich breche erneut auf, um weitere Wege rund um Torbole, Nago und Riva zu erkunden. Schließlich ist der Busatte- Steig nicht jedermanns Geschmack und auch für Hundepfoten weniger geeignet. Also probiere ich diesmal etwas anderes: die Strada Santa Lucia, eine alte Verbindung von Torbole hinauf zum Kastell von Nago. Volltreffer! Dieser Weg gefällt mir wirklich gut. Der Schotterpfad windet sich durch ruhige Olivenhaine. Auf der Anhöhe im Wald drehe ich noch eine Runde, vorbei an einer alten Ruine, und mache Rast an einem Trinkbrunnen. Der nächste Abschnitt führt mich nach Nago, ein beschaulicher Ort mit engen Gassen und zumindest ein paar Bars. In Italien ist guter Kaffee zum Glück nie weit.

Und jetzt geht’s wieder runter zum See. Ein Wegweiser weckt meine Neugier: „Marmitte dei Giganti“ – die „Krüge der Giganten“. Diese beeindruckenden Felsformationen wurden einst von Gletschern ausgehöhlt und wirken wie riesige steinerne Töpfe. Der Abstieg ist steil, also gehe ich vorsichtig Schritt für Schritt und stehe schließlich davor: ein meterhoher Fels, kleine Höhlen, Schatten, Stille. Es ist sehr eindrucksvoll, was die Naturgewalten vor Urzeiten geformt haben! Doch weiter geht‘s hier nicht, ich muss also wieder hinauf. Kaum ein paar Schritte weiter lockt mich ein altes Holzschild mit der Aufschrift „Torbole“ – und ich wandere über Felder und kleine Straßen zum Strand des Urlauberortes. Der Weg nach Riva ist nicht mehr weit: Der Bus wäre eine Option, aber ich entscheide mich fürs Weiterlaufen. Gemütlich schlendere ich am Ufer entlang. Bald erreiche ich den Hafen von Riva. Loungemusik, relaxte Atmosphäre und Mittelmeer-Feeling empfängt mich. Überall laden lauschige Plätze zum Liegen, Baden, Ausruhen und Uraluben ein. Und natürlich gibt es Gelato – italienisches Eis als beinahe obligatorisches Zielritual. Ich habe es geschafft.

Kastell in Nago am Gardasee

Unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse

Die Reise rund um den Gardasee ist vollbracht. Die Wege sind gegangen, die Eindrücke gesammelt – und das Notizbuch ist voll. Wahrscheinlich habe ich Material für rund 16 Etappen. Fertig bin ich also noch lange nicht. Aussortieren, Ergebnisse sichten, sondieren, überlegen, im Team besprechen und dann alles wunschgemäß anpassen. Denn am Schluss sollen ja nur die schönsten Wege bleiben, perfekt organisiert und bereit zum „einfach nur wandern“. Mit Eurohike bekommen Sie schließlich immer ein Rundum-Paket mit den schönsten Routen, liebevoll gewählten Unterkünften, Top-Routenmaterial und Navigationsapp und natürlich dem praktischen Gepäcktransfer.

Aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt, hier am Ziel in Riva, ist mir all das erstmal egal. Ich gönne mir ein riesengroßes Eis – wohlverdient nach diesem langen Weg – setze mich ans Ufer und blicke über die weite Wasserfläche. 50 Kilometer Luftlinie bis zum Südufer, wo ich vor einer gefühlten Ewigkeit gewandert bin. Meine Entdeckungstour war so voller Erlebnisse und Eindrücke, dass es mir vorkommt, als wäre ich monatelang unterwegs gewesen. Müde, zufrieden und vielleicht ein klein bisschen stolz, sinke ich ins Bett und wandere im Traum noch einmal zu den allerschönsten Plätzen einer wunderbaren Eurohike-Reise Rund um den Gardasee.

Altstadt Riva de Garda
Panoramablick von der Rocca di Manerba über den Gardasee

Auf der Reise rund um den Gardasee entdecken Sie die schönsten Wanderwege hoch über dem See und direkt am Ufer, durch stille Wälder und lebhafte Ferienorte, über spektakuläre Steige und gemütliche Promenaden – von einem sehenswerten Ort zum nächsten.

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