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Reisebericht: Unsere neue Wanderreise von Pisa nach Elba

Christina erzählt von ihren wunderbaren Erlebnissen an der toskanischen Küste
Blumenwiese auf den Monti Pisani

Kaum zu glauben, was es an der toskanischen Küste alles für vielseitige Wander-Gebiete gibt. Auf der Wanderreise von Pisa nach Elba erwartet Sie etwas ganz anderes als die bekannten Gebiete wie zum Beispiel Südtirol und Trentino. Sicherlich kein Hochgebirge, aber doch eine exotische Auswahl an wunderbaren Wandereindrücken im Wanderurlaub in der Toskana.

Blumenwiese auf den Monti Pisani

Los geht's am schiefen Turm

Der schiefe Turm ist immer noch schief, aber für mich als Bergfex doch weniger anziehend als die umliegenden Monti Pisani (die Pisaner Berge), denn diese sind ein wahres Paradies für Wanderer. Obwohl sie nur auf etwa 500 bis 800 Metern Höhe liegen, so sind sie doch ein bemerkenswertes Berg-Massiv, hoch über der Ebene des Arno-Flusses. Dort gibt es den „Sentiero Pisano, Nummer 00“, der mich durch den weitläufigen Kastanienwald und über einsame Hügel zum Dantepass führt. In der Umgebung des Passo Croce erlebe ich die karge Hochebene mit Fernblick auf Pisa und felsige Hänge mit duftenden Kräutern. Dann bin ich bei Dante, dem der Ausblick hier wohl genauso gut gefallen hat wie mir. Runter geht’s nach San Giuliano Terme, wo ich in einer Bar einen Espresso trinke – das gehört in Italien einfach dazu, egal wie viele man zuvor schon getrunken hat.

Wanderroute in den Hügeln von Livorno

Durchquerung der Livornesischen Hügelketten

Der nächste Tag startet in Quercianella, einem kleinen Dorf an der Küste. Abgesehen von einem kurzen Ausblick auf die felsige Küste und dem Salz in der Luft, bleibt mir das Meer noch verborgen. Ich wandere taleinwärts und ein sandiger Pfad führt mich tief in die Colli Livornesi (die Hügel von Livorno). Dort warten wieder Eichenwälder und Einsamkeit auf mich. Herrlich und ich genieße die Ruhe. Auch meinen Proviant habe ich heute selbst mit im Gepäck, da es auf dieser Strecke keine Einkehrmöglichkeiten gibt. Dafür ist das Singen der Vögel und das Rauschen der Blätter mir eine geschätzte Gesellschaft. Auf und ab geht es über die Hochflächen des Pian dei Lupi (Plateau der Füchse).

Ich folge einem felsigen Pfad über die Hügelflanken und genieße den Blick bis ins Landesinnere hinein. Weiter geht es hinüber zum Poggio Pelato, dem kahlen Berg, der aus vulkanischem Gestein besteht und einen fantastischen Ausblick aufs blaue Meer und die grünen Hügel bietet. Auf Schotterwegen aus schwarzen Steinen wandere ich ins Tal. Abends bin ich in Castiglioncello, einem meiner liebsten Orte in der Toskana. Auf der sehr netten Piazza Centrale gibt es natürlich wieder herrlichen Kaffee in allen Variationen. Eine typisch italienische Café-Bar ist wie üblich meine erste Anlaufstelle. Schließlich springe ich in die Fluten des Meeres. Salzwasser auf der Haut und Sand an den Füßen. So muss ein Wandertag an der Küste enden!

Küsten- und Strandwandern par excellence

Am folgenden Tag steht eine herrliche Küstenwanderung an. Ich durchquere den malerischen Pinienwald bevor es in einen Badeort geht, wo ich meinen wohlverdienten Cappucino genieße. Weiter geht es für mich am Strand entlang. Das ist eine schöne Abwechslung. Der Untergrund wechselt sich ab und besonders der weiche Untergrund ist eine echte Fußmassage für mich. Ich durchquere das Naturschutzgebiet Oasi di Bolgheri und bin komplett allein mit den Möwen und den Wellen. Schon sehe ich mein Hotel in Strandlage und spaziere direkt vom Strand in mein Zimmer mit Meerblick.

Küstenweg

Auf den Spuren der Etrusker

Für die nächste Etappe werde ich im Hotel abgeholt und nach Baratti zum antiken Hafen der Etrusker gefahren. Dieser liegt direkt unter den berühmten archäologischen Stätten von Populonia. Mich und meinen Etappenort trennt heute ein felsiges, bewaldetes Vorgebirge: das Promontorio von Piombino. Schon die ersten Schritte sind spektakulär und es wird immer besser. Schmale Pfade schlängeln sich die Steilküste entlang, fantastische Tiefblicke aufs Meer und duftende Macchia begleiten mich. Immer wieder steige ich zu einsamen Buchten hinab und auf der anderen Seite wieder in den Wald hinauf. Auf und ab geht es mit Blick auf Elba, das Eiland liegt schon direkt vor mir.

Ich treffe ein paar Mountainbiker auf wilder Fahrt in Richtung Tal. Am Strand Spiaggia Lunga mache ich Pause und steige hinunter zum Meer. Hier habe ich alles für mich. Einkehrmöglichkeiten gibt es nirgends, aber zum Glück habe ich genug Proviant dabei. Die Strecke ist durchaus herausfordernd, die felsige Wildnis ist jedoch ganz nach meinem Geschmack. An einer Bar an der Calamoresca freue ich mich auf meine Kaffeepause, bevor es weiter ins Hotel geht.

Schifffahrt nach Elba

Die Fähre bringt mich in einer gemütlichen Stunde übers Meer nach Portoferraio, dem Hauptort der Insel. An Deck lasse ich mir den Wind um die Nase wehen. Gespannt beobachte ich die heranrückende Festung auf der Halbinsel und die Anlegemanöver des Hafenpersonals. Ich nehme ein Taxi in den Zielort Porto Azzurro und bin schon gegen Mittag im Hotel. Es ist erstaunlich warm für diese Jahreszeit, also wage ich erstmal einen Sprung in den Pool und mache mich dann auf zum Wandern.

Fährfahrt auf Elba

Farbenexotik pur

Die heutige Tour ist wirklich einmalig schön, führt auf Promenadenwegen immer am Meer entlang zum Strand von Barbarossa und weiter auf Schotterwegen hinüber zur Terranera, der „schwarzen Erde“. Dort ist alles exotisch und farbenfroh. Ein grüner See, das tiefblaue Meer, der schwarze Sand und die rote Erde ergeben ein Bild, das man einmal gesehen haben muss. Zurück geht es auf gleichem Wege, so schön ist er! Beim Spiaggia Barbarossa mache ich einen Badestopp. Auf dem Rückweg schlendere ich durch die schönen Gassen des Fischerörtchens Porto Azzurro und verweile gemütlich in der Kaffeebar am Hafen.

Terranera

Höhenwege und Gipfelgrate

Bei der Rundwanderung auf Elba kann ich mich gar nicht entscheiden, welche der vielen Möglichkeiten ich wählen soll. Oder will ich einfach nach dem ausgiebigen Frühstück auf der sonnigen Terrasse direkt am Pool liegen bleiben und dann zum Strand? Nein, denn dafür kann ich den Urlaub ja verlängern! Heute wird gewandert – und darauf freue ich mich!

Direkt hinter Porto Azzurro erstreckt sich eine Bergkette aus rötlichem Gestein. Gemütlich wandere ich durch Weinbaugebiete auf diese zu, bis ich auf die Strecke der GTE (Grande Traversata Elbana), der Gesamtdurchquerung Elbas, treffe. Ihr folge ich ein Stück, bis sich das gigantische Castello di Volterraio in mein Blickfeld schiebt, eine Burgruine weit oben auf einem Felssporn ins Gemäuer gebaut, wie ein imposanter Adlerhorst!

Am Pinienplatz muss ich mich entscheiden: Ich nehme den alpinen Weg über den Gipfelgrat hinüber zum riesigen Kreuz des Monte Croce. Die Steige sind gut gesichert, erfordern trotzdem gute Aufmerksamkeit. Immer wieder bleibe ich stehen und bestaune die Umgebung: wilde Ziegen springen auf den Felsen umher, unter mir liegt die Einsiedelei Madonna di Monserrato im engen Tal verborgen und vor mir der Gipfelgrat und das Meer. Oben angekommen stehe ich nahezu über dem Hafen von Porto Azzurro und kann die Festung, die Boote und mein Hotel gut erkennen. Nach der Gipfelrast steige ich auf angenehmen Pfaden durch einen Pinienwald ab und erreiche Porto Azzurro. An der Piazza wird nun der obligatorische Cappuccino fällig – und heute gibt es noch ein großes Eis dazu, schließlich muss diese gelungene Wanderreise gebührend gefeiert werden.

Panorama-Rückflug mit der Mini-Maschine

Normalerweise blicke ich der Heimreise nach so einer tollen Auszeit nicht allzu freudig entgegen. Dieses Mal freue ich mich jedoch ganz besonders darauf, da ein spektakulärer Flug vor mir liegt – und zwar mit einem kleinen Flugzeug. Elba ist kein internationaler Airport, denn er hat nur eine kleine Startbahn. Der Pilot ist gerade noch beim Frühstück an der Bar, beim Check-In geht dann alles ganz schnell. Wir sind nur sechs Passagiere und haben einen herrlichen Panoramaflug. Eine gute halbe Stunde in der Luft, wo ich nochmal meine durchwanderte Küstenregion, den Hafen und sogar das Hotel in Piombino aus der Vogelperspektive beobachten kann. Und schon bin ich am Zielflughafen und weiter geht’s zum Bahnhof. Eine wirklich spannende Erfahrung! Mir hat es sehr gut gefallen.

Wanderselfie von Christina

Schön war's!

Nach der Wärme im Süden empfängt mich der neblig-graue Herbst im Norden. Ich freue mich auf meine Badewanne und einige Erholungstage zu Hause, bevor es an die große Büroarbeit und Nachbereitung der Reise geht.

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