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Wandern mit Stöcken – oder doch lieber ohne?

Alles Wissenswerte zum Kauf und Einsatz von Wanderstöcken
Wanderrast am Höhenweg über den Gosaukamm

Wanderstöcke erfreuen sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit. Aber was bringt ihr Einsatz wirklich? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Und was sollte man beim Kauf beachten? Wir haben die Antworten für Sie parat.

Wanderrast am Höhenweg über den Gosaukamm

Die Vorteile 

Bei richtigem Einsatz bringen Stöcke diverse Vorteile, aufgrund derer sich ein Kauf für Wanderbegeisterte definitiv lohnt:

  • Entlastung der Gelenke, Muskeln und Wirbelsäule
  • weniger Ermüdungserscheinungen bei langen Touren
  • bessere Balance und mehr Stabilität beim Tragen von schweren Rucksäcken
  • eine aufrechte Haltung, die u. a. zu besserer Atmung führt
  • mehr Vortrieb beim Bergaufgehen
  • bessere Trittsicherheit auf unebenem oder rutschigem Untergrund
  • die Muskeln des Oberkörpers und Rumpfes werden mittrainiert

Die Nachteile

Werden Stöcke unsachgemäß oder übermäßig eingesetzt, kann dies zu einigen Nachteilen führen. Welche das sind?

  • Schwächung des Gleichgewichts und der Koordination bei zu häufigem Einsatz
  • in der Ebene: Tendenz zu sehr langen Schritten und daher mehr Krafteinwirkung beim Fußaufsatz (starke Gelenkbelastung!)
  • unpraktisch in sehr steilem Terrain mit vielen Kletterpassagen

Fazit

Der Einsatz von Stöcken macht meist nur auf längeren und anspruchsvollen Touren Sinn – und zwar dann, wenn Wanderer …

  • in besonders schwierigem oder rutschigem Gelände unterwegs sind,
  • einen schweren Rucksack tragen,
  • ihre Gelenke schonen und Kräfte sparen wollen,
  • oder generell mit Balanceschwierigkeiten zu kämpfen haben.

Werden sie jedoch falsch eingesetzt, können sie sogar eher schaden als helfen. In flachem Terrain führt die Tendenz zu langen Schritten zu größerer Belastung der Gelenke als beim Wandern ohne Stöcke. Bei zu häufiger Verwendung leiden die eigene Koordinationsfähigkeit und Balance.

Es gilt daher: Auf den dosierten und vor allem korrekten Einsatz kommt es an! Wie dieser aussieht? Das verraten wir Ihnen jetzt!

Wanderweg am Salzalpensteig

Der richtige Stockeinsatz …

… beim Bergabgehen

In steilem Gelände hilft der Stockeinsatz, die Belastung auf Hüft-, Knie- und Sprunggelenke abzufangen. Außerdem sorgt er für mehr Trittsicherheit. Stellen Sie die Stöcke etwas länger ein und wenden Sie dann die Doppelstock-Technik an. Dazu bringen Sie beide Stöcke gleichzeitig mit dem zu entlastenden Bein nach vorne und verlagern den Körperschwerpunkt etwas vorwärts (durch leichtes Vorbeugen des Oberkörpers). Setzen Sie die Fußballen zuerst auf, um eine maximale Gelenkentlastung zu erzielen.

Vorsicht: Bei Teleskopstöcken besteht die Gefahr, dass sie sich ungewollt einklappen. Verlassen Sie sich deshalb nie vollständig auf die Stöcke und kontrollieren Sie unbedingt den Blockier-Mechanismus vor jedem Abstieg!

Bergwanderer am Weg nach Abtenau

… beim Bergaufgehen

Durch das Hochziehen bzw. Hochdrücken beim Stockeinsatz haben die Beine weniger zu tun. Wanderer generieren zudem besseren Vortrieb. Für den Aufstieg eignet sich ebenfalls die Doppelstock-Technik am besten. Dabei werden beide Stöcke gleichzeitig eingesetzt, um sich dann daran nach vorne/oben zu drücken. Achtung: Die Stockspitzen sollten keinesfalls zu weit vorne aufgesetzt werden, sondern eher parallel zum Körperschwerpunkt. Die Länge der Stöcke wird dem Terrain angepasst.

Begeisterte Wanderer auf Wanderwegen beim Tegernsee

… bei der Traverse

Wenn Sie parallel zum Hang gehen, sollte der hangseitige Stock etwas kürzer sein, der talseitige länger. Ist das Gelände weniger steil, reicht es auch, den hangseitigen Stock unterhalb des Griffes zu umfassen. Ob Sie die Doppelstock-Technik wählen oder lieber den diagonalen Stockeinsatz, bleibt Ihnen überlassen.

Tipp: In sehr anspruchsvollem Terrain unbedingt die Hände aus den Stockschlaufen nehmen, um sich bei einem Sturz gegebenenfalls abfangen zu könne

Wanderrast am Höhenweg über den Gosaukamm

Das gilt es beim Kauf zu bedenken

Beim Kauf von Wander- oder Trekkingstöcken haben Sie die Wahl zwischen klassischen, zusammenschiebbaren Teleskopstöcken und klappbaren Faltstöcken. Letztere eigenen sich besonders auf Touren mit vielen Kletterpassagen, da sie sehr platzsparend in den Rucksack gepackt werden können. Was jedoch nicht zu empfehlen ist, sind Stöcke mit fixer Länge. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind sehr begrenzt – wenngleich bei ihnen nicht die Gefahr eines ungewollten Zusammenschiebens besteht.

Mit Teller oder ohne? Im Sommer werden mittelgroße Teller benötigt, allerdings nur bei Hochtouren. Im Winter beim Schneeschuhwandern sollten große Winterteller verwendet werden.

Da so gut wie alle Stockspitzen mit einem Wechselsystem ausgestattet sind, lassen sich die Teller jedoch ganz leicht wechseln oder entfernen. Die Stockspitze muss für den Einsatz in steinigem Gelände aus einem besonders harten Material gefertigt sein. Für die Griffe eignen sich Naturkork oder Naturkautschuk. Beide sind sowohl rutschfest als auch wärmeisolierend und sehr hautverträglich. Wichtig: Die Stockschleifen sollten mit einem Sicherheitsmechanismus ausgestattet sein. Am besten lassen Sie sich im Sportgeschäft Ihres Vertrauens von einem Experten beraten.

Ob mit Stöcken oder ohne: Das Wandern ist in jedem Fall ein Genuss! Das sehen Sie genauso? Dann informieren Sie sich gleich zu Eurohike's schönsten Wanderreisen!

Übrigens: Hier finden Sie weitere wichtige Tipps zur richtigen Wanderausrüstung!

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