Geheimtipps entlang der Wandertour Gardasee – Venedig
Ich fahre also ins Valsugana. Diese Verbindung des Etschtales an die Adria war den alten Römern bestens bekannt. Hier verläuft die Via Claudia Augusta, von Bayern bis an die Adria. Dieser wunderschöne Radweg ist vor allem im Sommer sehr beliebt und frequentiert. Für Wanderer bleibt die Region jedoch nach wie vor ein Geheimtipp. Denn die umgebenen Bergketten sind nicht so berühmt wie die Drei Zinnen, aber sicherlich genauso faszinierend! Der Gipfel Cima Dodici (Zwölferspitz) der Vizentiner Alpen strahlt mich leuchtend-weiß an und im Norden liegt das bis jetzt noch unbekannte Lagorai, die südlichste Kette der Dolomiten.
Charmante Unterkünfte & herzliche Gastfreundschaft
Die ersten Nächte bin ich zu Gast in der Villa degli Orti, welche oberhalb des Ortes am Sonnenhang liegt. Ein ruhiger Garten und Balkon, sowie ein großzügiges neues Zimmer erwarten mich. Ein paar steile Stufen durch einen Torbogen und schon erreiche ich direkt vom Hotel aus die Altstadt von Borgo Valsugana. Die netten Laubengänge am Fluss, die venezianische Brücke und die große Piazza gefallen mir sehr. Am nächsten Morgen werde ich von der Wirtin Paola beim Frühstück mit selbstgebackenem Gebäck und herrlichem Kuchen verwöhnt. Auch in der zweiten Unterkunft, der Locanda del Borgo, fühle ich mich rundum wohl. Der junge Hotelchef Denis gibt mir wertvolle Insidertipps mit auf den Weg. Seine Eltern führen im Nebeneingang eine kleine feine Pasticceria, in der sie gerade allerlei süße Herrlichkeiten in der Vitrine platzieren. Lecker, da fällt die Auswahl schwer!
Aktiverlebnis pur auf den neuen Wanderwegen
Beim ersten Erkundungsgang steige ich hinauf zur Rocchetta, einem Felsvorsprung hoch über dem Tal, wo man aus der Vogelperspektive auf den Ort hinabsehen kann. Danach versuche ich auf dem spektakulären Steig „Don Cesare“ ins Val di Sella zu gelangen. Angeblich fehlt aber derzeit eine Brücke und ich bin gespannt, wie weit ich komme. Abenteuerlich und ohne weitere Touristen wandere ich durch die Schlucht des Bergbaches Torrente Moggio. Die schmalen Wegstücke mit Stufen sind etwas anspruchsvoll, aber gut begehbar.
Nun führt mich mein Weg hinab zum Bach. Die ersten beiden Brücken überwinde ich problemlos, die dritte jedoch nicht vorhanden. Zu meinem großen Glück ist der Wasserstand sehr niedrig und ich kann über ein paar Steine hinüberspringen. Auf der anderen Uferseite geht es weiter zur Trattoria / Bar Legno, welche jedoch noch geschlossen hat. Ich steige durch einen traumhaften, einsamen Wald hinauf zur Einsiedelei San Lorenzo. Eine winzige Kirche steht gut versteckt auf einem Felssporn hoch über dem Valsugana. Was für eine fantastische Atmosphäre! Ich genieße die Stille und eine Jause, bevor es wieder hinunter geht.
Eine spannende Alternative
Bis die fehlende Brücke auf dem Sentiero Don Cesare gebaut ist, wird es eine Wanderalternative geben, die jedoch genauso lohnend und spektakulär ist, als die ursprüngliche Route. Nach ausgiebigen Testwanderungen und Erkundungen steht am Ende meines Aufenthalts fest: die neue Route führt auf den Sentiero dei Castelli (Weg der Schlösser) auf den Colle San Pietro. Ein etwas steilerer Pfad windet sich von Borgo Valsugana auf felsigen Stufen durch herrlichen Kiefernwald bergauf. Der Anfang der Strecke heißt „Scharfschützen-Steig“, denn hier gibt es Zugänge zu ehemaligen Kriegsschauplätzen. Löcher in den Felsen erinnern an die Stellungen. Ich passiere das Castel Telvana und erreiche bald die Ruinen des Castel San Pietro. Die traumhaften Ausblicke Richtung Ost und West sowie auf die Bergketten fesseln mich. Abschließend wird man mit einem wunderschönen Panoramablick belohnt!
Wiedersehen mit alten Freunden und Kollegen
Im Valsugana treffe ich den neuen Eurohike Mitarbeiter Alessandro, welcher für uns am Gardasee tätig ist. Wir setzen uns gemütlich in eine italienische Bar und genießen einen köstlichen Café Macchiato! Alessandro freut sich immer genauso wie ich, neue Kollegen kennenzulernen und sich über die gute Zusammenarbeit auszutauschen. Bevor wir durch den Ort bummeln, erkläre ich ihm noch den Reiseverlauf und alles Wissenswerte zu den jeweiligen Etappen.
Auch auf die Kollegen in der Station Bozen, welche das Valsugana und meine Wanderroute Gardasee - Venedig betreuen, kann ich immer zählen! Sie unterstützen mich bei einigen Transfers und holen mich am Ende vom Hotel ab. Bevor ich nun aber die Heimreise antrete, unternehmen wir gemeinsam mit den Eurobike Leihrädern eine kleine Radtour auf die Piazza in Bozen. Dort trinken wir zur Stärkung auf die bevorstehende Besprechung in der Station noch einen Espresso und radeln wieder gemütlich zurück.

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Isabella Strasser, Reisespezialistin
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