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Reisebericht: Allein unterwegs an der Algarve

Sternwandern rund um Tavira
Wanderin wandert am Holzsteg entlang der Praia Verdelago am Meer

Eine mehrtägige Wanderreise ganz alleine unternehmen? Schaffe ich das überhaupt – und was, wenn etwas passiert? Haben Sie sich auch schon einmal all diese Fragen gestellt und mit einem unwohlen Gefühl eine Reise nach hinten verschoben? Die gute Nachricht: Mit einer individuellen Wanderreise reisen Sie rundum sicher auf den schönsten Wanderwegen in ganz Europa. Auch für den Ernstfall gibt es jederzeit einen Ansprechpartner.

Unsere Produktmanagerin Julia hat sich auf diese Reise nach Portugal alleine begeben und berichtet für Sie über ihre anfänglichen Zweifel und von ihrer traumhaft schönen Kurzwanderung und ihren positiven Erlebnissen beim Sternwandern an der Algarve. Jetzt den gesamte Reisebericht lesen!

Wanderin wandert am Holzsteg entlang der Praia Verdelago am Meer

Es geht los!

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, öfter mal Neues auszuprobieren und dazu gehört für mich auch: allein wandern. Nach zwei wunderbaren Eurohike-Wanderreisen mit meinem Freund möchte ich diesmal den Schritt wagen und allein losziehen. Umso mehr freue ich mich, dass ich die Gelegenheit habe, zwei Etappen der Tour „Algarve Sternwandern“ auszuprobieren. So kann ich ganz entspannt herausfinden, wie es sich anfühlt, allein unterwegs zu sein – und ob ich mir in Zukunft auch eine ganze Wanderreise allein zutraue.

Der perfekte Ausgangspunkt für mein kleines Abenteuer ist die charmante Kleinstadt Tavira. Hier habe ich mein festes Hotel und genieße den Komfort, abends immer wieder an denselben Ort zurückzukehren. Schon am Flughafen erwartet mich freundlich lächelnd der Fahrer, der mich in den nächsten Tagen jeweils zum Startpunkt der Wanderungen bringt. Alles ist organisiert, ich muss an nichts denken – und so beginnt meine Auszeit ganz entspannt. Ich bin neugierig, ein bisschen aufgeregt und voller Vorfreude auf die nächsten Tage.

Marktplatz von Tavira mit weißen Häuserfassaden

Wanderung ins Landesinnere: Tradition und Natur abseits der Küste

Meine erste Wanderung führt mich nicht – wie man es an der Algarve vielleicht erwartet – ans Meer, sondern ins stille, beinahe zeitvergessene Landesinnere. Schon beim Start nahe dem kleinen Ort Santa Catarina wird klar: Heute geht es weniger um Küstenromantik, dafür um ländliche Authentizität. Der Weg beginnt ruhig und führt mich zunächst in das verschlafene Dörfchen Hortas. Nur wenige Häuser, dafür umso mehr Stille. Kurz darauf tauche ich tiefer ein in eine sanfte Hügellandschaft.

In der Ferne sehe ich schon die ersten traditionellen Ziegelbrennereien – hier wird Ton noch wie früher zu Ziegeln verarbeitet, ganz ohne industrielle Massenproduktion. Ein Stück gelebte Tradition, eingebettet in weite Felder voller Obstbäume und Gemüseplantagen. Nach dem Weiler wird es einsamer. Durch hügeliges Gelände geht es mal sanft bergab, mal wieder ein Stück hinauf, immer begleitet von der Sonne, die gnadenlos vom Himmel brennt. Schatten ist heute ein rares Gut, also heißt es: Kopfbedeckung und Wasser nicht vergessen!

Erfrischende Zwischenstopps am Wasser

Ein besonderes Erlebnis ist die Überquerung eines kleinen Wasserlaufs am Pego do Amor. Der Wasserstand ist zwar nicht hoch, aber die Schuhe muss ich trotzdem ausziehen, um über die glatten Steine das kühle, erfrischende Wasser zu durchqueren. Ein kleiner Abenteuermoment, der die Wanderung bereichert. Kurz darauf erreiche ich die Cascata do Pomarinho, einen versteckten kleinen Wasserfall, der sich als idealer Ort für eine ausgiebige Mittagspause erweist und zu meinem Glück durch die vergangenen Regenfälle sehr viel Wasser führt. Umgeben von schattenspendenden Bäumen und dem beruhigenden Plätschern des Wassers kann hier neue Kraft schöpfen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Ein Highlight der Tour, den Wasserfall Pego do Inferno, kann ich wegen einer Sehnenverletzung leider nicht besichtigen. Der Abstieg ist schmal, nicht markiert und stellenweise rutschig. Durch das schöne Erlebnis an der unerwarteten Cascata do Pomarinho habe ich aber nicht das Gefühl, etwas zu verpassen und kann guten Gewissens auf den Abstecher verzichten. Der Rückweg verläuft schließlich wieder auf breiteren Schotterwegen und kleinen Straßen. Bis auf wenige schattige Abschnitte bleibe ich stets in der Sonne, doch die Weite und Ruhe der Landschaft macht jede Anstrengung wett. Keine Menschenseele weit und breit, nur das Zirpen der Grillen und das Rascheln des Windes in den Bäumen begleiten mich. Zurück in Tavira blicke ich bei einer Tasse Kaffee auf eine abwechslungsreiche Etappe zurück, die mir die stille Schönheit des Hinterlands nähergebracht hat – eine Gegend, die man nur zu Fuß wirklich erleben kann.

Wanderin blickt auf Wasserfall Pego do Amor

Zwischen Dünen, Meer und Pinien: Mein Weg von Alto nach Vila Real

Meine zweite Wanderetappe beginnt heute im kleinen Ort Alto, umgeben von offenen Feldern und Wiesen. Die Luft ist noch frisch, die Sonne steht schon etwas höher, und ich spüre sofort: Diese Etappe wird ganz anders als gestern, weiter und maritimer. Zunächst geht es gemächlich durch bäuerlich geprägtes Land. Ich sehe vereinzelt Gärten, kleine Höfe mit Tieren und erreiche dann langsam den Urlaubsort Altura. Hier habe ich erstmals Meeresluft in der Nase. Vor mir öffnen sich breite Strände und Dünenlandschaften, und ich muss mich entscheiden: Gehe ich direkt am Strand, auf dem Promenadenweg oder lieber auf den hölzernen Plankenwegen?

Ich entscheide mich für eine Mischung – manchmal gehe ich direkt am Wasser entlang, dann wieder auf den Holzwegen zwischen den Dünen, die angenehm zu gehen sind. Ich genieße die Freiheit, hier selbst meinen Weg wählen zu können.  Der längste Teil der Strecke verläuft direkt über den Strand, immer an den rauschenden Wellen entlang. Es ist warm, aber der Wind macht das Gehen angenehm. Ich gönne meinen Füßen eine Abkühlung im Wasser, ein wahrer Luxus bei dieser Wanderung. Die Badesachen sollte man nicht vergessen!

Natur, Trubel und ein Hauch Spanien

Dann erreiche ich das Naturschutzgebiet Mata Nacional das Dunas Litorais, eine ganz andere Landschaft. Der Weg führt nun durch duftenden Pinienwald, der zur Abwechslung auch mal etwas Schatten spendet. Es geht leicht auf und ab, aber nie wirklich steil. Perfekt um durchzuatmen und die Ruhe zu genießen. In der Mitte der Etappe erreiche ich den Ort Monte Gordo. Der Kontrast könnte größer kaum sein: Strandbars, das bekannte Casino, Familien mit Eis in der Hand, Urlaubstrubel. Ich finde eine nette Bank an der Strandpromenade und mache eine entspannte Mittagspause. Der Blick aufs Wasser, ein kühles Getränk, Sand zwischen den Zehen – so fühlt sich Urlaub an. Frisch gestärkt tauche ich wieder in den zweiten Teil des Pinienwaldes ein. Hier begegnet mir kaum jemand und ich wandere allein zwischen den grünen Bäumen auf sandigen Wegen. Schließlich sehe ich den breiten Grenzfluss Guadiana vor mir und am Ufer die weiße Stadt Vila Real de Santo António.

Pinienbäume im Nationalpark Vila Real de San António

Die letzten Schritte führen mich über gepflegte Pflasterstraßen, vorbei an klassischen Stadthäusern und schattigen Plätzen. Ich bummle durch die Gassen, finde ein kleines Café und schaue am Hafen hinüber nach Spanien. Ein wunderschöner Abschluss dieser Etappe. Die entspannte Bahnfahrt zurück nach Tavira fällt für mich aus, denn genau heute wird gestreikt. Zum Glück kann ich mir ein Taxi teilen und komme so doch noch schnell zurück zum Hotel nach Tavira. Müde und zufrieden schlendere ich noch einmal durch die kleine Stadt und finde ein einladendes Restaurant, um meinen zweiten Wandertag ausklingen zu lassen.

Strandpromenade von Monte Gordo
Kleiner Fluss entlang des Wanderweges nach Asseca

Mein Fazit

Ich hätte nicht gedacht, wie befreiend es sein kann, einfach loszugehen – allein, aber nie einsam. Die Kombination aus guter Organisation, abwechslungsreichen Etappen und dem festen Hotelstandort hat mir den perfekten Rahmen gegeben, um mich ganz auf das Wandern einzulassen, mit viel Freiheit, aber auch einem verlässlichen Plan im Hintergrund. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob Alleinreisen das Richtige ist: So eine Sternwanderung ist ein wunderbarer Einstieg.

Mein LIeblingsplatz

Die Cascata do Pomarinho ist ein kleiner, natürlicher Wasserfall im hügeligen Hinterland der Algarve. Umgeben von schattenspendenden Bäumen und ruhiger Natur bietet mir dieser Ort eine ideale Mittagspause auf der Wanderung. Das sanfte Plätschern des Wassers und die abgeschiedene Lage machen ihn zu einem angenehmen Rastplatz, um neue Energie zu tanken und die Stille der Umgebung zu genießen.

 

Blick auf den Wasserfall Cascata do Pomarinho
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