Zum Inhalt
Zur Fußzeile

Reisebericht: Wandern von Meran bis zum glitzernden Gardasee

Sabrina zwischen Apfelbäumen, Alpenflair und Antipasti
Sabrina macht eine Wanderpause

Sabrina erzählt auf ihrem Outdoor-Reiseblog Couchflucht unter dem Motto "Runter vom Sofa & raus in die Natur" von ihren Abenteuern draußen im Grünen und nimmt die Leser mit zu den schönsten Ecken der Welt, fernab von Massentourismus. In ihren Berichten gibt sie authentische Einblicke in ihre Reisen, teilt ihre Eindrücke und hält wertvolle Tipps rund ums Thema "Outdoor" bereit. 

Wir freuen uns, dass Sabrina Anfang Oktober eine unserer Wanderreisen genau unter die Lupe genommen hat und sich das wunderschöne Südtirol, genauer gesagt die Tour von Meran zum Gardasee, als Wanderziel ausgesucht hat. 

Lesen Sie hier ihren Reisebericht mit vielen wunderschönen Eindrücken und Impressionen: 

Sabrina macht eine Wanderpause

Vom Gewürztraminer zum Cappuccino

Wandern von Meran zum Gardasee - diese Tour weckt Sehnsüchte. Schon lange stand sie ganz oben auf meiner Wunschliste, vereint sie doch alles, was das Wanderherz mit „Dolce Vita“ verbindet. Liebliche Waalwege, verwunschene Wälder, die schroffen Felszacken der Brenta-Dolomiten bis hin zu Zypressen und Olivenhainen auf den letzten Metern zum zauberhaften Lago di Garda.

Mit hohen Erwartungen schnüre ich also meine Wanderstiefel, gespannt ob der Weg wirklich all das halten kann, was er verspricht. Es ist Anfang Oktober, und der Duft des Herbstes liegt in der Luft. Ich freue mich auf das Farbenspiel der Natur, Törggelen-Genussmomente und jede Menge mediterranes Lebensgefühl. Auf eine Wanderwoche ganz für mich alleine, die abwechslungsreicher nicht sein könnte. Und dann laufe ich einfach los…

Südtirol wie aus dem Bilderbuch

Haargenau so hab ich mir das Meraner Land immer vorgestellt. Die Bilderbuchidylle, von der ich schon so häufig gehört und gelesen habe, ist nichts als die Realität. Auf dem Marlinger Waalweg begleitet mich das plätschernde Wasser des historischen Bewässerungsgrabens mit jedem Schritt. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viele Kastanien gesehen, aber auch Apfelbäume und Weinreben ziehen sich im puren Überfluss am Hang entlang. Ein wahres Fest für die Sinne. Einzig und allein mein schwarzes Regencape, mit dem ich zum Batman-Double mutiere, stört die Idylle. Macht aber gar nix, auch begossene Pudel können gar nicht anders als die Höhenwege zu genießen.

Kirchturm im herbstlichen Südtirol

Mittelalterliche Burgen, Knödeltrio und ein Zauberwald

Ich erhasche die ersten Blicke auf die Dolomiten und das sich nahende Bozen. Zunächst nur durch Nebel, der wie ein dramaturgisches Stilmittel die Spannung zu steigern versteht. Über alpine Wurzelsteige wandere ich dem Mittelalter entgegen. Die Burg Hocheppan thront imposant auf einem Felsen und verwöhnt mich mit einem köstlichen Knödeltrio im lauschigen Biergarten - inklusive einer ausgiebigen Kuschelsession mit der verschmusten Burgkatze. Auf dem Weg zum Kalterer See erwartet mich schließlich mit den Eislöchern mein mystisches Tageshighlight: ein Naturphänomen mitten im Wald. Riesige, mit Moosen und Farnen bewachsene Felsblöcke sorgen für eine Zauberstimmung, die mich noch bis zum Abend fesselt.

Ausblick auf die mittelalterliche Burg Hocheppan

Buon Giorno, Italia

Schon klar, auch in den letzten Tagen war ich auf italienischem Terrain unterwegs. Aber sobald ich den Mendelpass mit der steilen Standseilbahn erreiche, fühle ich mich so richtig in Italien angekommen. Nadel- und Laubbaumwälder begleiten mich nun auf meinem Weg durchs Trentino, und ich werde überall mit einem freundlichen „Buon Giorno“ begrüßt. An duftenden Pinien vorbei wandere ich durch eine Schlucht zum Kloster San Remedio, was mich sofort in seinen Bann zieht. Die spektakuläre Lage inmitten eines Canyons, die steilen Treppen und heiligen Räume des Santuarios - einfach nur Wow!

Eindrücke vom goldenen Herbst in Südtirol

Von Bären, Madonnenkult und türkisgrünen Bergseen

Ich stehe im Nonstal am Eingangstor zum Naturpark der Brenta Dolomiten und erblicke als erstes so einige Hinweis- und Warnschilder. Hilfe, ich bin mitten im Bärengebiet gelandet und wandere heute mit ordentlichem Respekt los in Richtung der Paganella- Hochebene. Abgelenkt durch die in der Sonne leuchtenden Herbstfarben kann ich aber bald wieder die einsamen und wilden Waldwege genießen. Zwischendurch blicke ich immer wieder auf die gewaltigen Dolomiten-Felswände und passiere einige Bergkapellen mit Prachtexemplaren der italienischen Madonnenverehrung. Als ich schließlich am türkisgrünen Molvenosee ankomme, bin ich völlig gebannt vom Anblick dieser atemberaubenden Kulisse. Mit dem obligatorischen Gläschen Aperol Spritz am Seeufer feiere ich mein Überleben im Revier der Braunbären.

Herbstliche Wälder mit Ausblick auf den See

Auf abenteuerlichen Pfaden durch die Brenta Dolomiten

Es geht hoch hinauf - mit der Seilbahn von Molveno ins Berggebiet des Pradel. Brenta-Dolomiten, ich komme! Auf dem schmalen Höhenweg über dem Molveno See wandere ich zum Rifugio Croz Altissimo und komme kaum vom Fleck. Die schroffen, grauen Felswände und der abenteuerliche, manchmal ausgesetzte, alpine Pfad lassen meine Bergliebe aufflammen - und bringen meine Kamera zum Glühen. Doch nach der Euphorie folgt die bittere Enttäuschung. Der kleine Klettersteig, der kurz hinter dem Rifugio da Silva beginnt und über schmale Felspassagen abwärts führt, ist eine Nummer zu groß für mich. „Nur für erfahrene und trittsichere Bergwanderer“ hatte Eurohike in der Broschüre gewarnt und auch leichtere Alternativen angeboten, doch ich wollte ja nicht hören. Hilft nix, ich nehme einen längeren Umweg in Kauf und erreiche am späten Nachmittag den glasklaren Bergsee Lago di Nembia, an dem schon der Shuttle-Bus nach Comano Therme auf mich wartet.

Steg am blau glitzernden Lago di Nembia

Grande Finale - Schritt für Schritt dem Gardasee entgegen

Und schon erwartet mich die letzte Etappe dieser wunderschönen Mehrtagestour, und ich fiebere meinem geliebten Lago entgegen. Heute lasse ich es entspannt angehen, um jeden verbleibenden Meter auch ausgiebig zu genießen. Vom stillen Naturschutzgebiet im Lomasontal führt mich die Wanderung zum Rifugio San Pietro auf 974 m Höhe. Das Gefühl, von hier aus den Gardasee zum ersten Mal zu erblicken, ist unbeschreiblich - und die Strangolapreti, die ich mir auf der Sonnenterrasse schmecken lasse, unverschämt lecker.

Durch verschlafene Festungsdörfer mit mittelalterlichem Flair wandere ich auf steingepflasterten Wegen, entlang von Steinmauern, Zypressen und Olivenbäumen, Schritt für Schritt dem Seeufer entgegen. Und was mache ich als erstes, nachdem ich glücklich und stolz Riva und den in der Sonne schimmernden Gardasee erreiche? Dolce Vita lässt grüßen: ich gönne mir ein riesiges und wohlverdientes Gelato und lasse die vergangenen und abwechslungsreichen Wandertage nochmal ausgiebig Revue passieren.

Lesetipp: Den ausführlichen Beitrag zur Wanderreise von Meran zum Gardasee mit allen Highlights, Erfahrungen und Details finden Sie direkt am Blog von Sabrina. Vorbeischauen lohnt sich! 😊

Bei Buchung einer Reise erhalten Sie jetzt spezielle Konditionen.