Die acht Goldregeln am Berg
1. Täglich informieren und vorbereiten
Die Planung Ihrer Wanderreise und der einzelnen Tagesetappen stellen wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammen.
Sie sollten sich aber unbedingt jeden Tag mit der zu absolvierenden Tour auseinandersetzen und die Routeninformation genau durchlesen.
2. Gut ausrüsten
Gutes Schuhwerk, solider Rucksack, passende Kleidung, ausreichend Proviant und Getränke, Karten, Erste-Hilfe-Set, Handy und viele Kleinigkeiten mehr. Die Liste für die richtige Wanderausrüstung ist lang und umfangreich, als Unterstützung finden Sie bei den Reiseunterlagen jeder Eurohike-Reise eine detaillierte Aufstellung mit der empfohlenen Ausrüstung. Übrigens: Lieber ein Teil mehr eingepackt als stundenlang pitschnass und ohne Wechsel-Kleidung dahinzutrotten...
3. Abfall vermeiden
Vorbildlich wurde der Rucksack gepackt, mit ausreichend Obst als Proviant für die nächste gesunde Jause. Mit fünf, sechs Bissen ist der Apfel beinahe aufgegessen, doch wohin mit dem Strunk? Darf man den Rest vom Apfel einfach mit Schwung in die Botanik befördern? Durchaus, denken wir. Der "Apfelputzen", wie der Österreicher liebevoll sagt, oder die Überbleibsel von saisonalem Obst aus der Region verrotten zügig oder sie versüßen die Abendmahlzeit eines Tieres der Umgebung.
Deutlich anders verhält es sich jedoch mit der Schale von Bananen oder anderen Tropenfrüchten. Diese sind für Tiere meist ungenießbar und oft mit diversesten Pflanzenschutzmitteln bespritzt. Sie verrotten zwar auch, allerdings in unseren Breitengraden deutlich langsamer.
4. Wetter beobachten
Achten Sie schon beim Weggehen auf das Wetter und fragen Sie am besten in Ihrer Unterkunft, ob die Wetterlage unter tags auch stabil bleibt oder Gewitterneigung zu erwarten ist. Falls ein Unwetter droht, kehren Sie besser um, meiden Sie Gipfel oder Grate und suchen Sie Schutz in Senken oder Tälern.
- Lesen Sie hier, wie Sie das Bergwetter richtig lesen!
5. Kondition & Tempo richtig einschätzen
Schätzen Sie Ihre eigenen Fähigkeiten realistisch ein und wählen Sie nur Touren, die Sie sich konditionell gut zutrauen. Starten Sie langsam und nähern Sie sich nach und nach Ihrem persönlich idealem Gehtempo an. Machen Sie ausreichend Pausen, auch kleinere zwischendurch. In der Gruppe bestimmt immer das schwächste Mitglied das gemeinsame Tempo, etwa die Kinder bei Familientouren.
6. Wege nicht verlassen
Suchen Sie keinesfalls eigenständig nach Abkürzungen oder neuen Pfaden, sondern bleiben Sie unbedingt auf den durch Markierungen gekennzeichneten und gesicherten Wegen. Vorsicht ist mitunter besonders bei Nässe geboten. Treten Sie keine Steine los, der Steinschlag könnte andere Wanderer oder auch Tiere gefährden.
Sollten Sie dennoch die Orientierung verlieren können Navigations-App am Smartphone helfen!
7. Im Notfall Ruhe bewahren
Sollten Sie wirklich in Not geraten, versuchen Sie möglichst ruhige zu bleiben. Holen Sie über Ihr Handy Hilfe (Internationaler Notruf 112 / Alpiner Notruf 140), machen Sie durch Rufen, Winken oder Lichtzeichen auf sich aufmerksam.
Sollte jemand aus einer Gruppe verletzt sein, die verletzte Person umgehend aus der Gefahrenzone bringen und niemals alleine lassen.
8. Umgang mit Almkühen
Kühe sind im Grunde keine aggressiven Tiere – ganz im Gegenteil: Sie sind eher auf Flucht denn Angriff „programmiert“. Aber wie soll man sich am besten verhalten, wenn sich direkt auf dem schönen Wanderpfad zur Alm eine Herde niedergelassen hat? Beim Aufeinandertreffen mit Almvieh ist durchaus gewisse Vorsicht geboten. Gerade Mutterkühe würden ihre jungen Kälber sofort verteidigen, Stiere wollen ihre Herde schützen, Jungtiere sind oft neugierig und gehen auch aktiv auf Wanderer zu. Daher sollte man den Tieren nötigen Respekt entgegenbringen und sein persönliches Verhalten anpassen.
Wichtig ist, bleiben Sie auf den Wanderwegen. Sollten Sie eine Weide überqueren müssen, halten Sie genügend Abstand und machen sie keine hektischen Bewegungen. Weder kleine noch große Kühe sind Kuscheltiere. Kein Streicheln, Füttern oder zu nahe kommen lautet die Devise!
Die Wanderetikette
Was tun, wenn Sportskanonen auf Hobbywanderer und Spaziergänger oder Biker treffen? Kreuzen sich zwei Wege, dann sollten die Bergregeln zum Einsatz kommen. Nanu, von welchen Regeln ist die Rede?
Anderes Szenario: Sie schreiten Schritt für Schritt bergauf. Ein Foto am Gipfelkreuz, ein kurzer Eintrag ins Buch, und schon ist man glücklich und zufrieden. Nun steht die Übernachtung auf der Hütte an. Auch hierbei gilt es einige Verhaltensregeln und „Berggesetze“ zu beachten.
Die StVO für den Berg: So kommen Sie wieder heil ins Tal!
Jene Wanderer, die die rechte Schulter am Berg haben, haben Vorrang! Quatsch, so genau geht es am Berg nicht zu, dennoch gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten. Prinzipiell gilt: Derjenige, der sich leichter tut und fitter ist, weicht dem anderen aus. Weitere Entscheidungsfaktoren sind dabei die eigene Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Natürlich sollten auch die geländebedingten Möglichkeiten zum Ausweichen gegeben sein. Man sollte nur überholen, wenn es gefahrlos möglich ist. Es gilt: Der Langsamere lässt den Schnelleren ungehindert vorbeigehen! Dennoch ist eine Wanderung kein Wettrennen. Genießen Sie das Landschaftspanorama, atmen Sie tief ein, und lassen Sie die reine und frische Bergluft durch Ihre Lungen strömen.
Erstes Gebot:
Am Berg ist man grundsätzlich per du! Egal, ob einem der Chef oder ein Prominenter in den luftigen Höhen über den Weg läuft – ein freundliches „Griaß di“ und schon ist man auf gleicher Augenhöhe.
Zweites Gebot:
Das Ankommen am Gipfel gehört natürlich gebührend begossen. Ein Flascherl Sekt oder ein Gipfelschnaps gehören zum guten Ton am Berg. Aber Vorsicht: Die meisten Bergunfälle passieren, wenn Wanderer zu tief ins Glas geschaut haben.
Drittes Gebot:
Die richtige Vorbereitung für die Wanderung darf nicht unterschätzt werden. Achten Sie auf Temperaturschwankungen zwischen Berg und Tal, auf die Wetterprognose und prägen Sie sich den Tourenverlauf ein.