Reisebericht Algarve Sternwandern

Cacela Velha & Cabanas

Ausgeschlafen und nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Hotelterrasse werden wir pünktlich um 9 Uhr abgeholt und nach Cacela Velha gebracht. Das kleine Dörfchen zählt heute nur noch knapp 100 Einwohner. Es punktet mit seinen entzückenden Häuschen und der schönen Lage auf einer Klippe mit fantastischem Ausblick auf die Lagune.

Unsere Wanderung startet entlang der Strandküste, führt aber bald durch schmale Gässchen und über Schotterwege durch herrlich duftende Obstplantagen. Der Zitrusduft der gerade erntereifen Mandarinen strömt uns sofort in die Nase. Ein sehr freundlicher Obstbauer versorgt uns mit einer Handvoll dieser Köstlichkeiten. Noch nie haben wir so saftig-aromatische Mandarinen gegessen. Glücklich und mit klebrigen Händen marschieren wir weiter Richtung Cabanas, wo wir unsere erste Rast in einem gemütlichen Café direkt am Strand verbringen.

Am Nachmittag erreichen wir entlang der typischen Salzbecken wieder Tavira und gönnen uns eine fruchtige Sangría in der Abendsonne.

Ceramica

Heute starten wir unsere Wanderung nach einem kurzen Transfer an einem ruhigen Waldstück. Von dem aufmerksamen Fahrer werden wir mit zusätzlichem Wasservorrat versorgt, was sich noch als nützlich herausstellen sollte. Zugleich begrüßt uns ein kleines Rudel freilaufender, aber sehr freundlicher Hunde.

Wir beginnen unsere Tour weit abseits des klassischen Tourismus und spazieren durch ländliches, ruhiges Gebiet. Die typisch rote – weil tonhaltige – Erde in diesem Hinterland stellt die Grundlage für ein traditionelles Kunsthandwerk dar: die Herstellung von Keramik. Dicke, schwarze Rauchschwaden zeugen davon, dass diese handwerkliche Tradition tatsächlich noch gelebt wird. Wir sind beeindruckt.

Schließlich erreichen wir nach einem längeren, aber sehr entspannenden Marsch den Wasserfall Pego do Inferno. Ein wahres Highlight, für das sich der kurze Umweg allemal lohnt. Perfekt für eine verdiente Rastpause mit Abkühlung im kleinen Natursee.

Auch der Rest der Tour führt durch die wunderschöne, naturbelassene Landschaft von Tavira.
Am Abend sind wir ein wenig müde und freuen uns schon auf den morgigen Ruhetag 😉

Badetag Ilha de Tavira & Tavira

Wir genießen einen wundervollen Badetag am herrlich weitläufigen Sandstrand der Ilha de Tavira, welche wir bequem nach einer kurzen Überfahrt mit der Fähre erreichen. Am fast menschenleeren Strand gönnen wir uns erst mal einen eiskalten Cocktail. Zahlreiche Kioske laden zum Verweilen und Entspannen geradezu ein. Abends schlendern wir durch das entzückende Örtchen Tavira. Egal, ob in einem der zahlreichen landestypischen Restaurants mit ihren kleinen Gastgärten oder in den reizenden Läden, die herzliche Gastfreundschaft der Algarvíos hebt abermals unsere Urlaubsstimmung.

Vila Real de Santo António

Nach dem Ruhetag können wir es kaum erwarten, einen weiteren Küstenabschnitt in diesem wunderschönen Land zu erkunden. Schon bald geht es – begleitet von einer angenehmen Meeresbrise – über die Dünen, wobei wir uns für den Holzplankenweg entscheiden, dabei aber auch direkt über den Strand gehen.

Hier empfiehlt es sich, die Wanderschuhe umzuhängen und durch das kristallklare Kühl zu waten. Nach einer kurzen Badepause erreichen wir das Naturschutzgebiet Mata Nacional das Dunas Litorais. Ein herrliches Naturjuwel mit schier unzählbaren Pinien und traumhafter Vegetation.

Immer wieder kreuzen Chamäleons und Vögel unseren Weg. Einmal mehr erhalten wir Eindrücke von einer traumhaften Gegend, die direkt einem Bilderbuch entspringen könnte.

In dem schmucken Städtchen Vila Real de San António stillen wir unseren Hunger mit einer satten Portion Arroz de Marisco: ein landestypisches Reisgericht mit Meeresfrüchten. Traditionellerweise wird uns vorab ein kleiner Laib würziger Hartkäse mit Oliven gereicht. Dazu ein kühles Bier. Das ist wirklich alles, was wir jetzt brauchen.

Fischerdorf Fuzeta

Heute geht es durch eines der sieben Naturwunder Portugals – durch den Naturpark Ria Formosa. So haben wir es zumindest bei der morgendlichen Lektüre unserer Reiseunterlagen erfahren. Wir freuen uns auf eine vielversprechende Etappe.

Am Strand von Fuzeta, einem kleinen Fischerdorf, genießen wir erst einmal einen feinen Espresso. Den sechsten Tag in Folge spielt uns das Wetter in die Karten und die Sonne strahlt vom blitzblauen Himmel. Also machen wir uns gut gelaunt auf den Weg. Durch die engen Gassen, vorbei an entzückenden Häuschen mit den typischen Fliesen-Fassaden, gelangen wir schließlich in den Naturpark. Und tatsächlich erfüllt diese wunderschöne Landschaft unsere Erwartungen vollends. Doch nicht nur wir fühlen uns von dem Anblick angezogen: Gottesanbeterinnen, Pferde, Vögel und viele weitere Tierchen scheinen sich hier sichtlich wohlzufühlen.

Ilha de Tavira

Etwas traurig darüber, dass tatsächlich schon die letzte Wanderung ansteht, starten wir heute direkt vom Hotel aus, um die nähere Umgebung der Ilha de Tavira zu erkunden.
Schon bald marschieren wir den Hafen mit all den bunten Fischerbooten entlang. Von den zahlreichen Cafés am Ufer lassen wir uns schon früh zu einer kleinen Rast hinreißen. Obwohl wir die Tour heute als wenig anstrengend empfinden, steigen wir auf der Brücke dennoch in den knallroten Bummelzug ein.

Der Rest der Tour führt dann direkt am Sandstrand entlang. Wie im Routenbuch empfohlen, haben wir ausreichend Sonnencreme sowie unsere Badesachen dabei. Bevor wir die Bootsfahrt nach Tavira antreten, stecken wir unsere Füße in den Sand und lassen die vergangenen Tage Revue passieren.

Dabei meint mein Sohn, Anfang zwanzig: „Mama, das ist definitiv einer der coolsten Urlaube ever!“
Tja – Mission Mutter-Sohn-Urlaub ist wohl gänzlich geglückt… 😊